Attacke gegen FPÖ

Arbeitsmarkt: VP warnt vor „Vierfach-Bauchfleck“

Tirol
04.09.2022 18:00

VP-Wirtschaftssprecher Mario Gerber zerpflückt die Arbeitsmarktpolitik der Tiroler FPÖ: „Diese würde das Land in eine echte Krise stürzen!“ Er hält nichts von geschlossenen Grenzen und hält an den Lockerungen der Rot-Weiß-Rot-Karte fest. FP-Chef Abwerzger kontert.

Hintergrund der Attacke des ÖVP-Wirtschaftssprechers LA Mario Gerber auf die blauen Polit-Konkurrenten ist der aktuelle Wirtschaftsbund-Stellenmonitor, der die derzeitige Arbeitsmarktsituation in Tirol beschreibt: „Auch wenn die Beschäftigtenzahlen wieder zunehmen, ist und bleibt die Situation in Tirol für zahlreiche Unternehmer untragbar. 28.310 offene Stellen in Tirol – eine pro Arbeitssuchenden – machen die Dramatik sichtbar und offenbaren überdies die Brisanz der aktuellen FPÖ-Forderungen in Sachen Arbeitsmarktpolitik“, sagt Gerber.

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,Tiroler zuerst’, Mindestlohn, Anhebung des Arbeitslosengeldes und Grenzschließung am Brenner: Mit diesen Forderungen legt die FPÖ gleich einen vierfachen Bauchfleck hin.

VP-Wirtschaftssprecher LA Mario Gerber

Mit diesen lege die FPÖ „gleich einen vierfachen Bauchfleck“ hin: „Denn anstatt jene Hebel zu aktivieren, die gerade jetzt mehr Menschen in die Vollbeschäftigung bringen sollen, forciert die FPÖ mit ihren Ansagen bewusst die weitere Schwächung vieler Tiroler Unternehmen. Die geforderten Grenzschließungen sind dabei der Gipfel des Eisberges. Für ein tourismusintensives Land wie Tirol ist das ,Aussperren’ eines wichtigen Nachbarlandes der völlig falsche Ansatz und belegt, dass es die FPÖ noch immer nicht verstanden hat, dass unser Land isoliert nicht funktionieren kann.“

Gerber ortet aus der Zeit gefallene Tirol-Romantik
Völlig klar und - außerhalb der FPÖ - unbestritten sei, dass der Arbeitskräftemangel ohne die deutliche Anhebung von Personen aus Drittstaaten in Tirol nicht reparierbar ist: „Die Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein erster wichtiger Schritt, weitere Lockerungen müssen jedoch folgen. Mit dieser Forderung machen wir deutlich, dass es uns wirklich um den Arbeitsmarkt und Standort Tirol - und damit die Lebensqualität aller Tirolerinnen und Tiroler - geht, und nicht um völlig aus der Zeit gefallene und deplatzierte Tirol-Romantik“, bringt es der Unternehmer auf den Punkt.

Mehr Arbeitslosengeld „völlig kontraproduktiv“
Auch die Forderung der FPÖ nach mehr Arbeitslosengeld bewirke genau das Gegenteil von dem, was Tirol jetzt benötige: „Es braucht mehr Bereitschaft zur Beschäftigung, mehr personelle Ressourcen für ohnedies bereits ausgedünnte Unternehmen. Denn nur mit voller Man- und Womanpower wird es gelingen, den wirtschaftlichen Turnaround in unserem Land zu schaffen“, ist der VP-Wirtschaftssprecher überzeugt.

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Ich rate dem schwarzen Ämtermulti primär dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht entlohnt werden, dann gibt es auch keinen Fachkräftemangel.

FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger

Abwerzger fordert Mindestlohn
Kein gutes Wort über die Kritik findet FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger. „Ich rate dem schwarzen Ämtermulti primär dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht entlohnt werden, dann gibt es auch keinen Fachkräftemangel, und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss garantiert werden.“ Schließungen und Grenzkontrollen würden im akuten Bedarfsfall dazu beitragen, dass das Sozialsystem retten. „Was Gerber fordert, würde das Gegenteil bewirken“, so Abwerzger.

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