In Ollersdorf

Ortschef liegt im Clinch mit Pfarrgemeinderat

(Bild: Schulter Christian)

Der Ollersdorf Bürgermeister Bernd Strobl hat alle seine pfarrlichen Funktionen zurückgelegt. Sogar die Kirchturmsanierung wurde deswegen abgesagt. Die Konsequenzen seien der letzte Schritt gewesen.

Ein wenig an Don Camillo und Peppone erinnert die Auseinandersetzung, die es in Ollersdorf zwischen Bürgermeister Bernd Strobl und einem Mitglied des Pfarrgemeinderates gibt. Entzunden hat sich der Streit laut Strobl an Aussagen des Pfarrgemeinderates.

Pfarre als Bühne?
Dieser soll dem Ortschef bei einer Sitzung im Juni vorgeworfen haben, die Pfarre nur als Bühne zur politischen Selbstinszenierung zu benützten – weshalb schon Gläubige aus der Kirche ausgetreten seien. Eine Behauptung, die der Ortschef entschieden zurückweist. Obwohl in weiterer Folge versucht wurde, bei Gesprächen – sogar mit Mediatoren der Diözese – den Konflikt zu entschärfen, gelang es nicht, die Gräben zuzuschütten.

Ganz im Gegenteil: Laut Strobl wurden die Vorwürfe gegen ihn bei einem weiteren Termin sogar mit Nachdruck wiederholt. Er zog daraufhin die Konsequenzen und legte sämtliche Funktionen in der Pfarre zurück. Es sei ihm sehr schwer gefallen, meint Strobl. Über die Jahre habe er sehr viel getan, um die Pfarre zu unterstützen, ohne dies an die große Glocke zu hängen. „Ich habe sogar eine Bürgschaft für den Kredit für die Orgel übernommen. Ich habe es gern und aus tiefster Überzeugung gemacht“, sagt Strobl. Damals habe niemand etwas wegen einer vermeintlichen Inszenierung gesagt.

Sanierung pausiert
Mit dem Zurücklegen der Funktionen müsse nun niemand mehr aus der Kirche austreten – wenngleich er die Stichhaltigkeit der vermeintlichen Austritte durchaus hinterfragt. Aber nicht nur das. Auch die geplante Sanierung des Kirchturms - für die die Gemeinde zuständig ist -wurde auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.

Damit bestehe keine Gefahr mehr, dass der Verdacht der Selbstinszenierung aufkommen könne, so der Ortschef. Aus seiner Sicht waren diese Konsequenzen der letzte Schritt, nachdem es davor viele Gespräche gegeben habe, bei denen der Konflikt nicht beigelegt werden konnte. 

Ich habe versucht, die Sache zu lösen, bevor es soweit gekommen ist.

Bernd Strobl

Er sei weiter gesprächsbereit. Allerdings müsse die betreffende Person die Behauptungen zurücknehmen und seine Funktion im Pfarrgemeinderat zurücklegen.

Diözese für weitere Gespräche bereit
Der Pfarrer wollte die Sache nicht weiter kommentieren. Seitens der Diözese Eisenstadt heißt es, sie habe sich in mehreren Gesprächen bemüht, die Situation zu entschärfen. Des Weiteren ist die Diözese Eisenstadt zu weiteren Deeskalationgesprächen bereit.