Wanderführer verraten:

Sechs Wanderungen, die noch echte Geheimtipps sind

Bergkrone
08.08.2022 09:23

Niemand kennt Kärntens Natur- und Bergwelt so gut, wie die Bergwanderführer. Wir haben sechs von ihnen gefragt, ob sie uns ihre persönlichen Lieblingstouren verraten.

In Kärntens Bergwelt, aber auch in den Julischen Alpen im italienischen Friaul ist Barbara Wiegele mit ihren Gästen unterwegs. Privat zieht es die Finkensteinerin aber gerne auch ans Wasser: „Ich liebe es, einfach einen Bachlauf nach oben zu wandern.“

Barbaras Tipp: Vom Zufluss des Faaker Sees durch das Bachbett entlang der Worounitza spazieren.

„Ich bin gerne barfuß und zum Entschleunigen in diesem erfrischenden Bergwasser flussaufwärts unterwegs“, erzählt Barbara: „Ideal ist diese Wanderung auch für Kinder, weiter oben wird die Wanderung natürlich anspruchsvoller - rechtzeitig umdrehen, wenn es einem persönlich zu gefährlich wird.“ Der Worounitza entspringt unterhalb des Mittagskogels und befördert von dort Steinchen für Steinchen bis zum Faaker See. Damit ist der Bach auch für die wunderschöne türkisblaue Farbe des Sees verantwortlich, da die Kalkpartikel der Steine das Sonnenlicht im See reflektieren.

Zuhause im Bergsteigerdorf Lesachtal ist Jan Salcher. Jan ist nicht nur Bergwanderführer, sondern auch tatkräftig im Alpenverein engagiert, wo er im Lesachtal die Ortgruppe „Die Karnischen“ leitet und aktiv im Projektteam der Bergsteigerdörfer mitarbeitet.

Jans Tipp: Ein Gläschen steirischen Wein bei Johanna vor der kleinen, aber feinen Filmoor-Standschützenhütte unterhalb des mächtigen Großen Kinigat in den Karnischen Alpen.

„Die Steirerin Johanna ist nicht nur eine tolle Hüttenwirtin, sie hat auch immer wieder zahlreiche Köstlichkeiten auf der Karte stehen und so manchen erstklassigen steirischen Wein.“

Der Aufstieg erfolgt von Obertilliach über das Leitnertal. Highlights am Weg hinauf sind der Untere und der Obere Stuckensee in 2032 Meter Höhe, wo man laut Bergwanderführer Jan zur Erfrischung ruhig einmal hineinhüpfen kann.

Bergretter und Bergwanderführer Stefan „da Stoff“ Schretter ist in Radenthein zu Hause und kennt hier wirklich jede Kuppe und auch jede noch so kleine Wasserlache in den herrlichen Nockbergen.

Stefans Tipp: „Wenn ich einmal Zeit für mich habe, dann zieht es mich gerne auf den Koflernock“, erzählt Stoff: „Die meisten Wanderer zieht es eher auf Rosennock, Falkert, Klom- oder Malnock, dabei bietet der 2277 Meter hohe Rosennock eine lässige Rundtour. Die Route führt direkt von der Prießhütte über die Schneegrube auf den Schneegrubensattel und den Gipfel und weiter in Richtung Egartscharte zurück zur Prießhütte.“ Gemütliche drei Stunden sollte man laut Bergfex Stoff für die Runde einplanen.

Eine echte Kräuterspezialistin ist Hana Lerchbaumer aus Stall im Mölltal. Regelmäßig bietet die Jung-Mama Wanderungen entlang des Kräuterpfades in Obervellach an, bei denen man viel Wissenswertes über unscheinbare Pflanzen lernt, die man aber auch als Gewürze, Wildgemüse oder Hausmittel benutzen kann.

Hanas Tipp: „Mich zieht es privat gerne in die einsame Bergwelt der Kreuzeckgruppe. Ein idealer Einstieg ist in Stall zu finden, wo man mit dem Auto bis zum Kraftwerk ins Wöllatal fahren kann. Von hier wandere ich hoch in den weiten Kessel, die wunderschöne Staller Wölla. Hier laden viele kleine Bergseen zum Entspannen. Wenn ich Lust habe, dann erklimme ich das 2701 Meter hohe Kreuzeck.“

In Südkärnten ist Wanderführerin Antonia Weißenbacher zu finden, eine Expertin, wenn es um den Geopark Karawanken geht.

Antonias Tipp: „Ich bin wahnsinnig gerne am Freibacher Stausee entlang des Freibachs unterwegs. Hier finden sich traumhaft schöne Märchenwälder. Eine Einkehr im Gasthaus Terklbauer ist außerdem immer ein köstliches Erlebnis.“

Am nordwestlichsten Ende Kärntens findet sich der Nationalpark Hohe Tauern, wo Ranger Georg Granig unterwegs ist. Wie kaum ein anderer versteht es Georg, einem die Zusammenhänge in der Natur zu erklären und seine geführten Touren sorgen immer wieder für faszinierende Aha-Momente.

Georgs Tipp: „Die Wanderung hinauf auf den 2640 Meter hohen Maggernigspitz im hinteren Astental ist für mich eine ganz besondere Tour, weil der Ausblick vom Gipfel auf die Bergwelt der Hohen Tauern, aber auch der Blick hinunter auf das Astner Moos einfach spektakulär ist.“ Die Bergtour startet beim 1876 Meter hoch gelegenen Sadnighaus und führt zuerst hinauf auf das Schobertörl. „Vorsicht! Das letzte Stück hinauf auf den Gipfel ist als schwarzer Steig markiert, jedoch nicht allzu schwierig.“ Ranger und Bergwanderführer Georg rät allen, unterwegs die Augen offen zu halten und die Botanik zu genießen, gilt es doch Zwergsträucher, Almrosen oder Enzian zu finden.

Die „Bergkrone“ wünscht viel Spaß beim Wandern!

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