Leere Phrasen statt Meinung, kaum emotionale Ausbrüche! Fans und Experten beklagen das Aussterben „echter Typen“, doch der Check der „Krone“ zeigt, dass das nicht für die heimische Bundesliga gilt ...
Martin Hinteregger war zweifellos einer - sein Blick in die Zukunft ist düster: „Es wird keine Typen mehr geben, die Spieler wissen auf jede Frage, was sie sagen sollen, es kommt nichts Spannendes mehr raus. Von 15 aufwärts werden sie zum Profi gezüchtet.“ Hoffentlich eine falsche Prognose - aktuell gibt es in der heimischen Liga noch etliche Kicker, die als Typen mit Ecken und Kanten, auffälliger Optik oder kuriosen Hobbys durchgehen:
Fernando (Salzburg): Blondierte Haare und vom Hals bis zu den Füßen tätowiert: Der Neuzugang aus Brasilien ist dank Tätowierungen fast schon ein Kunstwerk! „Jetzt ist aber Schluss, es ist ja kaum noch Platz“, scherzt der 23-Jährige, der auch aufgrund seiner Schnelligkeit auffällt. „Privat bin ich ein ruhiger Typ, der gerne Zeit mit der Familie verbringt“, verrät der neue Fanliebling.
Patrick Farkas (Hartberg): Dieser Typ kann eine „spezielle“ Story erzählen: 2019 war er als Salzburger zusammengebrochen, hatte Lähmungen. „Ein Schlaganfall, man hat auch ein Loch im Herzen gefunden“, schockierte Farkas damals alle. Er kämpfte sich aber zurück. Stets an seiner Seite Ehefrau Christine. Und ein Löwen-Tattoo auf seiner Hand. „Der erinnert mich an die nicht so guten Zeiten.“
Jakob Jantscher (Sturm): Nicht nur bester Spieler der letzten Saison - sondern bester Obstbauer der Liga. Auf dem hauseigenen, sechs Hektar großen Gelände. „Wir stellen Birnensaft, Apfelsaft oder Williams-Schnaps her. Ich möchte noch Bienen halten, Most und Essig herstellen.“ Prost, Jantschi!
Alex Schlager (LASK): Der Sonnyboy von einem Torhüter versucht vor jedem Spiel so lange wie möglich locker zu bleiben, erst sehr spät Spannung aufzubauen. „Oft erst unmittelbar vorm Rausgehen ins Stadion“, hatte er einmal verraten - und bisher bewiesen: Den Leistungen schadet das nicht!
Raffael Behounek (WSG Tirol): Kompromisslos? Nicht schlecht für einen Abwehrspieler. Aber „Raffi“ grätscht ab und zu auch vor dem Mikro richtig rein. Ein echter Wiener in den Bergen, der das Herz auf der Zunge trägt. Und manchmal kennt der begeisterte Futsal-Spieler auch mit seinem Trainer keine Gnade, wenn er als letzter Mann wieder einmal zum Solo ansetzt.
Jean Hugonet (Lustenau): Der Franzose ist begeisterter Schlagzeuger. „Leider wäre das in meiner Wohnung zu laut.“ Wann immer es in die Heimat geht, setzt er sich an die Drums. In Lustenau ist es das legendäre Jazzhaus, wo immer wieder Konzerte stattfinden, das er gerne besucht.
Filip Stojkovic (LASK): Das Feierbiest verhandelte mit Rapid über eine Vertragsverlängerung, meldete sich dann verletzt, machte stattdessen Party vor der Fankurve von Roter Stern beim Cupsieg in Belgrad. Dafür gab’s in Hütteldorf die Kündigung - jetzt verdient er beim LASK das Doppelte.
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