Spanier berichtet:

Nur durch Händeschütteln mit Affenpocken infiziert

Ausland
31.07.2022 11:50

Kein Tattoo, keine Sexparty - „Du wirst ausflippen, wenn du hörst, wie ich sie bekommen habe“, berichtete der spanische Twitter-Nutzer Mei Rito von seiner Infektion mit Affenpocken. Entgegen der Aussage, dass sich das Virus in erster Linie in homosexuellen Kreisen beim Geschlechtsverkehr ausbreitet, genügte bei ihm offenbar ein flüchtiger Kontakt - beim Kauf eines E-Scooters.

Aufgrund der hohen Temperaturen in Spanien beschloss Rito sein Fahrrad gegen ein elektronisches Gefährt zu tauschen und vereinbarte über den Online-Flohmarkt „Wallapop“ einen Termin mit einem Verkäufer, um einen solchen E-Scooter Probe zu fahren, wie er am Samstag auf Twitter berichtete.

„Er war sehr nett, erklärte mir alles, was ich über den Roller wissen musste und ließ mich sogar eine Viertelstunde auf der Straße testen“, so der Spanier. Das Gefährt überzeugte und wechselte sogleich den Besitzer.

„Dachte sofort an Covid“
Eine Woche später traten dann auf einmal Fieber und Muskelschmerzen bei dem Mann auf: „Ich dachte sofort an Covid und machte innerhalb von 48 Stunden drei PCR-Tests, die alle negativ waren.“ Dennoch ging er auf Nummer sicher und arbeite in der Zeit von zu Hause aus. Obwohl sich sein Zustand kaum besserte, ging er schließlich doch zur Arbeit. Als er dort den Roller stehen sah, merkte er, dass er deutlich weniger Luft in den Reifen hatte.

„Da schrillten die Alarmglocken“
Rito kontaktierte daher den Verkäufer, um nachzufragen und erhielt die tragische Botschaft - bei diesem waren nämlich Affenpocken diagnostiziert worden: „Da schrillten bei mir die Alarmglocken.“ Der anschließende Besuch in der Notaufnahme brachte dann die Gewissheit: Auch bei Rito wurde die Krankheit nachgewiesen - und das, obwohl sich zuletzt an seinem Sexualverhalten nichts verändert hatte, beschreibt er.

Infektion wohl durch Schmierinfektion
Obwohl sich das Virus laut WHO bislang vor allem unter homosexuellen Männern ausgebreitet hat, ist eine Ansteckung vor allem durch engen Kontakt - und dabei auch durch Aerosole (also Atemluft) und Schmierinfektionen - möglich. Dies zeigen auch mehrere Fälle von infizierten Kindern und Personen, die keinerlei Kontakt zu einer homosexuellen Person hatten.

Spanien ist dazu aktuell eines der am stärksten von Affenpocken betroffenen Ländern in Europa. Hier bestätigten die Behörden inzwischen auch schon zwei Todesfälle „junger Männer“. Doch der Ausbruch ist nicht regional begrenzt: In New York wurde etwa mit Blick auf die vielen Ansteckungen bereits der Notstand ausgerufen.

Flüchtiger Kontakt offenbar genug
Nach Ritos Schilderungen dürfte bei ihm der kurze Kontakt mit dem Scooter-Verkäufer ausgereicht haben, um sich anzustecken - „Wir haben bloß Hände geschüttelt.“ Dieser habe ihm schließlich auch bestätigt, dass er schon vor der Diagnose kleine Wunden im Gesicht und an den Händen hatte.

„Ich bin immer noch verblüfft, wie verrückt die ganze Geschichte ist“, rät der Spanier zur Vorsicht, im Umgang mit der Krankheit - und hat auch einen Tipp parat: „Recyceln Sie die während der Corona-Pandemie beliebte gewordenen Desinfektionsmittel, sie können der Schlüssel zu Ihrer Gesundheit sein.“

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