Mit seinem Rücktritt als britischer Premier beendet Boris Johnson eine politische Karriere, die nicht nur reich an Skandalen, sondern auch an zahlreichen medialen Hoppalas und Fehltritten war. Eine Auswahl.
Der Rugby-Rempler: Zu Boris Johnsons wohl bekanntesten öffentlichen Fehltritten zählt zweifelsohne der „Umrempler“ eines zehnjährigen Kindes während einer Partie Rugby 2015 im japanischen Tokio (siehe oben). „So sorry“, entschuldigte sich Johnson, der zu seiner Zeit auf der Eliteschule Eton als einer der Großen beim Wall Game galt - einer genauso traditionsreichen wie raubeinigen Mischung aus Fußball und Rugby, die nur dort gespielt wird.
Fukushima-Witz: Diplomatische Wiedergutmachung erhoffte sich Johnson offenbar zwei Jahre später während einer britisch-japanischen Sicherheitskonferenz in London. Um zu demonstrieren, wie unbedenklich Produkte aus der von der verheerenden Reaktorkatastrophe betroffenen Region Fukushima sind, griff er zu einer Dose Pfirsichsaft von dort: „Sehr gut, Fukushima-Pfirsiche, mjam“, kommentierte Johnson.
Zappelnd am Seil: Ebenfalls um die Welt gingen die Bilder Johnsons an einer Seilrutsche anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Johnson, damals noch Bürgermeister der britischen Metropole, schwebte Union-Jack-Fähnchen schwingend über das Publikum, blieb dann jedoch über diesem zappelnd hängen - „wie ein feuchtes Handtuch“, kommentierte eine Augenzeugin gegenüber dem „Guardian“ damals.
Lachs-Bussi: Einen Wildlachs zu küssen, um am letzten Tag vor dem EU-Referendum im Juni 2016 noch einmal für den Brexit zu werben, schien dann allerdings selbst für den sonst nie um einen peinlichen Aufritt verlegenen Johnson zu viel des Guten zu sein. Es blieb bei einer flüchtigen Andeutung.
„Peppa Pig World“: Tierisch zur Sache ging es auch im November 2021, als sich Johnson bei einer Rede in seinem Manuskript verhedderte und stattdessen lieber von seinem Besuch des Vergnügungsparks „Peppa Pig World“ erzählte. „Ich fand es toll“, schwärmte Johnson. Es gebe dort sichere Straßen und Disziplin an den Schulen. Nachfragen von Reportern wischte Johnson beiseite: „Ich glaube, die Menschen haben die meisten meiner Botschaften verstanden. Das lief sehr gut.“
Party-Gate: Eher für Kopfschütteln denn für Lacher sorgte Johnsons Versuch im Jänner dieses Jahres, seine Teilnahme an einer „Corona-Party“ inmitten des Lockdowns im Mai 2021 zu rechtfertigen. Er habe nicht gewusst, dass es eine Party gewesen sei, sagte Johnson. Er sei davon ausgegangen, dass es sich um eine Arbeitsbesprechung gehandelt habe.
Lichtschwert-Tanz: Zahlreiche Internetnutzer griffen daraufhin Johnsons Zitat „I didn‘t know it was a party ...“ auf und verhalfen einer früheren Aufnahme, entstanden noch zu Johnsons Zeit als Londoner Bürgermeister, zu einem Comeback. Sie zeigen ihn, begleitet von Lionel Richies „All Night Long“, beim eher ungelenken „Lichtschwert-Tanz“.
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