NEUER NACHTZUG

Auf Schiene: Im Schlaf von Graz nach Berlin

Steiermark
14.06.2022 11:00

Es muss für den Sommerurlaub nicht immer der Flieger oder das eigene Auto sein: Aus der Steiermark erreicht man schlafend den halben Kontinent.

Kurz nach zehn Uhr lief am Montag der NJ457 aus Berlin am Grazer Hauptbahnhof ein. Es war der erste direkte Nachtzug aus der deutschen Hauptstadt und der Beginn einer neuen „Nightjet“-Linie, die ab sofort täglich verkehrt.

Neben Zürich ist künftig eine zweite Metropole von Graz „im Schlaf“ zu erreichen. Die Landeshauptstadt wird somit zum zweiten wichtigen steirischen Knotenpunkt neben Bruck an der Mur. Von dort aus kann schon lange auf den Fernverbindungen von Wien nach Italien zugestiegen werden. Venedig, Mailand, Bologna, Florenz und Rom liegen nur einige Bahnstunden von der Steiermark entfernt.

Ausgeschlafen ans Ziel
„Sie steigen abends ein, genießen eine lange und ruhige Nacht und steigen nach einem guten Frühstück an ihrem Zielort aus“, erklärte Sabine Stock, Vorstand des Personenverkehrs der ÖBB.

Fernreisen sollte man früh buchen

Flugangst, Bedenken wegen des Klimawandels oder schlichtweg kein Auto zur Verfügung: Die Gründe für eine Reise per Bus oder Bahn sind vielfältig. Bei der Buchung gilt es aber einiges zu beachten.

Wie lange im Vorhinein sollte man seine Reise buchen?

Je früher desto besser. Tickets für private Fernbusse werden mit Schwinden des Kontingents immer teurer. Das gilt auch für die günstige „Sparschiene“ der ÖBB. Während der Urlaubssaison rät die Bahn dazu, rund drei Monate vorher zu buchen und zu reservieren. Denn vor allem die Schlaf- und Liege-Plätze der Nachtzüge sind oft schnell weg.

Gilt das Klimaticket auch für Fernreisen und Nachtverbindungen?
Das Klimaticket gilt in allen Zügen der ÖBB. Schlaf-, Liege- oder Sitzplätze muss man allerdings gesondert buchen. Zudem ist das Klimaticket nur bis zur österreichischen Grenze gültig - ab dann ist eine eigene Fahrkarte notwendig. In den privat geführten Fernbuslinien gilt das Klimaticket nicht.

Die Nachtzüge sind gefragt, weshalb die Bahn ihr Angebot weiter ausbauen wird. 33 neue Garnituren wurden bereits bestellt, bis 2026 will man die Fahrgastzahl in den „Nightjets“ auf 2,6 Millionen pro Jahr verdoppeln. Die Steiermark spielt in den strategischen Überlegungen eine wichtige Rolle.

Mehr Möglichkeiten für Steirer
Mit den Großprojekten Koralmbahn und Semmeringbasistunnel werden Fernreisen aus der Steiermark noch schneller. „Die Fahrzeiten sind unschlagbar, sobald beide Tunnels fertiggestellt sind. Vor allem durch die schnellere Anbindung an Wien wären dann viele Verlängerungen der Verbindungen im Fernverkehr möglich“, so Stock.

Es muss aber nicht immer der Zug sein, um schlafend in europäische Metropolen zu kommen. Denn auch das Angebot an Fernbussen mit Start und Ziel in Graz wächst immer weiter. Dabei finden sich nicht nur Linien, die Urlaubswillige in wenigen Stunden zur Adria nach Triest oder an die kroatische Küste bringen. Auch so gut wie jede deutsche Großstadt ist direkt erreichbar.

Mittelmeer bis Nordsee
Steirer mit viel Sitzfleisch können direkt von Graz bis nach Hamburg, Brüssel oder Antwerpen reisen - hier stehen allerdings bis zu 20 Stunden Fahrt an. Insgesamt können aus der Steiermark momentan zwölf europäische Länder per direktem Zug oder Bus erreicht werden - vom Mittelmeer bis an die Nordsee.

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