Top500-Ranking

US-Supercomputer knackt Exaflops-Schallmauer

Elektronik
30.05.2022 12:06

In der Top500-Liste der mächtigsten Supercomputer der Welt setzt sich ein neues US-System an die Spitze, das erstmals Rechenleistung im Exaflops-Bereich (eine Trillion Gleitkommaberechnungen pro Sekunde) bietet - das System Frontier des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee. Dahinter folgen laut dem jüngstem Ranking Großrechner aus Japan und Finnland. Neue chinesische Supercomputer sind nicht in der Liste vertreten.

Wie das IT-Portal Golem.de meldet, soll China bereits seit Monaten zwei Supercomputer mit Exaflops-Rechenleistung und selbst entwickelten Prozessoren besitzen, die von der Regierung genutzt werden. Diese Systeme wurden allerdings nicht für die Top500-Liste eingereicht.

China leidet unter US-Exportbeschränkungen
Hintergrund sind laut Heise.de US-amerikanische Wirtschaftssanktionen: Seit April 2021 gelten Exportbeschränkungen für Hightech-Produkte, was den Ausbau chinesischer Supercomputer-Kapazitäten derzeit hemmt. Russland - ebenfalls Ziel von Sanktionen bei Hightech-Bauteilen - hat auch keine neuen Supercomputer gemeldet. China und Russland sind aber weiterhin mit älteren Systemen im Top500-Ranking vertreten.

USA vor Japan und Finnland am ersten Rang
In der Top500-Liste für den Juni 2022 ergibt sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen folgendes Ranking: Der schnellste Supercomputer der Welt ist das US-System Frontier mit einer theoretischen Rechenleistung von 1,686 Exaflops. In der Praxis schafft das System im Benchmark-Leistungstest Linpack 1,102 Exaflops. Dahinter folgt der japanische Supercomputer Fugaku mit einer Rechenleistung von theoretisch 537 Petaflops (Laut Benchmark: 442 Petaflops).

Zwei europäische Systeme in den Top-10
Am dritten Rang landet der Supercomputer Lumi aus Finnland. Neben weiteren Supercomputern aus den USA und China wie Summit und Tianhe-2A schafft es mit dem französischen Supercomputer Adastra noch ein weiteres europäisches System in die Top-10. Der schnellste österreichische Supercomputer ist der 2019 in Betrieb genommene VSC-4 im Arsenal der TU Wien: Er schafft es auf Rang 218.

Auffallend ist, dass viele Neuzugänge in den Top-10 auf Epyc-Prozessoren von AMD setzen: In Frontier, Lumi und Adastra (theoretisch 61,61 PetaFLOPS, 46,10 im Benchmark) arbeiten Serverprozessoren von AMD. Japans Fugaku-Supercomputer setzt hingegen auf ARM-Technik.

Eingesetzt werden die stärksten Großrechner - nicht alle Systeme sind in der Top500-Liste erfasst, da nicht alle Betreiber sie melden - für komplexe wissenschaftliche, aber auch militärische Berechnungen. Die Verwendungsgebiete reichen von der Astrophysik über Klimasimulationen und Wetterprognosen bis hin zur Atomwaffenforschung.

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