Die Deutschen dominierten vor 26.067 Zuschauern im ausverkauften VfL-Stadion klar, scheiterten aber letztlich an ihrer Ideenlosigkeit und Abschlussschwäche gegen die geschickt verteidigenden und enorm laufstarken Japanerinnen. Es war die erste deutsche WM-Niederlage seit dem 1. Juli 1999 bzw. nach 15 WM-Spielen und die erste gegen Japan überhaupt.
Fassungslosigkeit im DFB
"Ich bin sehr, sehr traurig", sagte Trainerin Silvia Neid zur Niederlage. "Ich bin fassungslos. Ich kann es nicht glauben. Es ist alles aus und vorbei", brachte DFB-Teamspielerin Linda Bresonik die allgemeine Gemütslage als Erste treffend auf den Punkt. Die Sommerparty endete damit, bevor sie eigentlich richtig losgehen sollte. Niemand im deutschen Lager war darauf vorbereitet, bereits eine Woche vor dem angepeilten Finale die Koffer zu packen und die sprichwörtliche Heimreise anzutreten.
Der TV-Rekord zum WM-Abschied war für das Gastgeber-Team deshalb kein wirklicher Trost. 16,95 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten im ZDF die bittere Schlappe. Das WM-Viertelfinale erzielte damit die höchste Einschaltquote für ein Fußball-Länderspiel der Frauen im deutschen Fernsehen.
Japan träumt schon vom Finale
Die Japanerinnen treffen am Mittwoch in ihrem ersten WM-Halbfinale in Frankfurt am Main auf Schweden oder Australien. "Wenn man gegen den Gastgeber und Favoriten Deutschland gewinnt, hat man auch Chancen auf den Einzug ins Finale", träumte Coach Sasaki bereits vom nächsten WM-Coup für das Reich der aufgehenden Sonne, das heuer im März durch die Erdbeben-, Tsunami-und Atom-Katastrophe so schwer getroffen worden ist.
Frankreich eliminiert England
Frankreichs Fußball-Frauen stehen im Halbfinale. "Les Bleues" siegten im ersten Viertelfinale in Leverkusen mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen England. Vor 26.395 Zuschauern in der BayArena hatte Jill Scott (59.) die Engländerinnen in Führung gebracht, doch Elise Bussaglia (88.) traf im Finish noch zum hochverdienten Ausgleich für die lange Zeit dominierenden Französinnen.
Da die Verlängerung torlos blieb, musste die Entscheidung vom Elferpunkt fallen, in der Englands Frauen jenes Schicksal erlitten, das die Mannen von der Insel nur zu gut kennen, haben sie doch noch nie ein WM-Elfmeterschießen gewonnen. Während für die Französinnen nach dem vergebenen ersten Strafstoß alle vier weiteren Schützinnen trafen, schossen aufseiten der Engländerinnen Claire Rafferty und Faye White daneben bzw. an die Latte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.