Jäger appellieren

Hund jagte Rehgeiß: Tier verendete qualvoll

Die Schmalgeiß wurde an den Hinterläufen gebissen. Ein Fuchs fraß das Aas dann in der Nacht am Hals an.

(Bild: zVg, Krone KREATIV)

Dass der Hund ein Verwandter des Wolfs ist, zeigte sich diese Woche im Tiroler Zirl: Dort verendete ein Reh nach einer Hundeattacke. Jäger Jörg Tschoner appelliert an Hundebesitzer, ihre Tiere auf Spazierwegen anzuleinen.

„Am Dienstagabend informierte mich ein guter Bekannter, er habe hinter seinem Haus im Zirler Ortsteil Eigenhofen ein totes, angefressenes Reh entdeckt“, erzählt Jörg Tschoner. „Ich bin daraufhin zu der Stelle und habe ein einjähriges Reh, eine sogenannte Schmalgeiß, vorgefunden“, sagt Tschoner, einer von fünf Jägern in dem Zirler Revier. „Die Hinterläufe waren aufgerissen – ganz offensichtlich nach einem Hundebiss. Die einjährige Geiß konnte dann schwer verletzt entkommen, ist aber schließlich grausam verendet.“

Der Fundort des bedauernswerten Tiers liegt etwas oberhalb eines Spazierwegs zwischen Eigenhofen und Dirschenbach im Randbereich zum Wald hin. In diesen Randzonen zu den Wiesen halten sich laut Jäger Tschoner Rehe besonders gerne zum Äsen auf.

Jörg Tschoner

(Bild: Tschoner)

Angeborener Jagdinstinkt
Das tote Tier dürfte dem nicht angeleinten Hund eines Spaziergängers zum Opfer gefallen sein – und dies vermutlich schon am Sonntag. „Ich habe erfahren, dass an dem Tag jemand seinen Hund suchte, der ihm ausgekommen ist“, sagt Tschoner. „Der Hund hat dann einfach seinen angeborenen Jagdinstinkt ausgelebt und das Reh aufgespürt. Er verbeißt sich in das Tier, tötet es aber nicht, sondern lässt es dann wieder los.“ Das traurige Ergebnis ist bekannt.

Dringender Appell, die Leinenpflicht einzuhalten
Jörg Tschoner fordert die Hundebesitzer dringend auf, sich an den vorgeschriebenen Leinenzwang zu halten. Dies sei für die Vierbeiner an sich keine Einschränkung, zumal es schon Zehn-Meter-Leinen gebe, bei denen sich der Hund ziemlich frei bewegen könne.

Das Anleinen ist derzeit ganz besonders wichtig. Denn die Geißen bekommen jetzt im Frühling Nachwuchs. Die tote Geiß von Eigenhofen hatte zum Glück kein Kitz.