Expertin klärt auf

Falsche Hilfe? So geht man mit Wildtieren um

Steiermark
17.05.2022 11:00

Es ehrt jeden, wenn er bei Tierleid nicht wegschaut - aber manchmal wird „gerettet“, was keine Hilfe braucht, und damit erst Tierleid verursacht! Experten vom Naturschutzzentrum Bruck an der Mur (Steiermark) klären auf, worauf man achten sollte.

Zunächst: Finger weg von allem, was Fell hat (Hasen, Rehkitze etc.), außer es ist offensichtlich verletzt oder nachweislich verlassen. Sonst nimmt es das Muttertier nicht mehr an, was das Todesurteil für das Wildtierbaby wäre.

Aber Finger weg heißt es in vielen Fällen auch bei Vogeljungen! Denn: „So wichtig es ist, dass die Menschen bei Tierleid nicht wegschauen“, betont Maria Feldgrill vom engagierten Naturschutzzentrum Bruck, „so unnötig ist in vielen Fällen auch das menschliche Eingreifen.“

Vogerl ohne Federn ins Nest setzen
Die Expertin weiß, wann ein Jungtier tatsächlich in Not ist. Die erste Phase eines Vogels, der Nestling, ist nur mit Daunen bedeckt, hat keine Federn, kann nur im Nest überleben: „Wenn er außerhalb gefunden wird, unbedingt zurück ins Nest setzen. Wenn man das nicht findet, das Vogeljunge bergen, mit einer lauen Wärmeflasche warm halten und schnell eine Wildtierauffangstation kontaktieren.“

Hilfe nur im Gefahrenbereich
Der Ästling, die nächste Phase, hat folgende Merkmale: Er erkundet schon die Gegend, hat erste Federn im Daunenkleid, flattert. Feldgrill: „Wiederum braucht er nur dann Hilfe, wenn er verletzt oder in einem Gefahrenbereich ist oder wenn sich die Elterntiere nicht trauen, sich ihm zu nähern. Zum Beispiel, wenn Menschen in seiner Nähe sind oder Straßenverkehr ist.“

Was zu tun ist: „Das Tier aus der Gefahrenzone entfernen und auf eine sichere, erhöhte Stelle setzen. Weggehen! Damit die Eltern sich trauen, hinzukommen.“

Immer Experten anrufen
Dringend appelliert Maria Feldgrill, immer Experten anzurufen und Rat einzuholen, „bevor man ein Jungtier aus der Natur entnimmt! Vor allem auch, wenn es um Rehe oder Hasen geht. Man richtet mit einer unnötigen Rettung viel Schaden an. “

Infos: Naturschutzzentrum Bruck, 0664 1515876; Kleine Wildtiere in großer Not, 0650 6452535.

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