Nach den Abgängen der beiden Ministerinnen Elisabeth Köstinger und Margarete Schramböck waren die Nachfolger erstaunlich schnell gefunden. Ein wenig könnte man den Eindruck gewinnen, die Auswahl erfolgte nach dem Motto: Hauptsache, es ist jemand da. Anders ist die am Mittwoch hingebogene Angelobung nämlich nicht zu erklären.
Hurra! Und schon wieder gibt es frei gewordene Ministerposten zu besetzen. Wer soll dieses Mal sein (Un-)Glück versuchen? Warnung an alle ÖVP-Funktionäre: Wer nicht bei drei am Baum ist, der wird der nächste Digitalisierungs- oder Tourismusminister!
Es hilft nur noch Galgenhumor
Nein, ganz ohne Zynismus geht es in der Politik seit einigen Jahren nun wirklich nicht mehr. So scheint es fast schon wie ein Gesetz, dass in der österreichischen Politik einfach keine Ruhe einkehren will. Wer sich die ganzen Skandale, Abtritte, Wahlen und Wechsel noch irgendwie zu Herzen nimmt, ist entweder neu im Land oder naiv. Denn anders als mit Galgenhumor kann man das alles nicht mehr nehmen.
Kocher wird Superminister
Aber lassen wir den zunächst beiseite. Die Nachfolge war schnell gefunden, die Angelobung folgt prompt und - es grenzt an Magie - aus zwei Abgängen wurden plötzlich vier (!) Nachfolger und ein „Superministerium“. Minister Martin Kocher solle nämlich ab nun zu seinen Agenden das Wirtschaftsministerium übernehmen. Als wäre das Thema Arbeit inmitten einer Pandemie und einer massiven Teuerungswelle nicht ohnehin schon tagesfüllend …
Kommt jetzt ein neuer Stil?
Aber wir wollen natürlich zum Einstand der neuen Regierungsmitglieder ihnen nicht gleich alles madig machen. Es hat auch etwas Positives: Weder Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig noch die Tourismus-Staatssekretärin oder der Verantwortliche für Digitalisierung haben bisher etwas Größeres falsch gemacht. Immerhin! Vielleicht sind das Vorzeichen dafür, dass nun wirklich ein neuer Stil einkehrt.
Vertrauen sanieren? Na dann viel Glück!
So viel sei den Neo-Regierungsmitgliedern schon einmal mitgegeben: Die Vertrauensgräben werden sie nur sehr schwer wiedergutmachen können. Das ist eine nur schwer zu bewältigende Mammutaufgabe - sie können einem jetzt schon leidtun. Deswegen versuchen wir’s positiv und sagen: Macht es besser. Glück auf!
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