Der US-Computerkonzern Apple ruft seine Belegschaft nach langer pandemiebedingter Homeoffice-Phase zurück ins Büro: Nur mehr zwei Heimarbeitstage werden gewährt, die Tage dürfen sich die Mitarbeiter nur eingeschränkt aussuchen. Dem Leiter der KI-Abteilung, Ian Goodfellow, ging das nicht weit genug: Er hat seine Kündigung eingereicht.
Mit Goodfellow verliert Apple einen seiner Top-Forscher im KI-Bereich, berichtet das IT-Portal Heise.de. Goodfellow kam erst vor drei Jahren von Google. Er sollte in Apples KI-Abteilung die Verlagerung von Prozessen des maschinellen Lernens - also beispielsweise Spracherkennung durch Siri - aus der Cloud auf den lokalen Prozessor vorantreiben. Eine Neuerung, mit der Apple sich als besonders datenschutzfreundlich positionieren will.
Manager war gegen „hybrides Arbeiten“
Für die KI-Abteilung braucht Apple nun allerdings einen neuen Leiter: Goodfellow erklärte in einem Schreiben, das er vor der Kündigung an sein Team schickte, dass „mehr Flexibilität für mich und mein Team die beste Regelung gewesen“ wäre. Der Arbeitgeber beharrte jedoch auf dem Modell des „hybriden Arbeitens“. Dieses sieht vor, dass Apple-Mitarbeiter drei Tage pro Woche im Büro erscheinen müssen und nur zwei Tage - Mittwoch und Freitag - Heimarbeit verrichten dürfen. Abteilungsleiter haben auch die Möglichkeit, Heimarbeit komplett zu untersagen.
Andere IT-Riesen sind großzügiger
Im Vergleich zu anderen IT-Konzernen wie Google oder Facebook ist Apples Regelung vergleichsweise strikt - wenngleich der iPhone-Konzern die Rückkehr ins Büro in kleinen Schritten vorantreibt. Zunächst galt ab April, dass das Personal zumindest an einem Tag pro Woche im Büro erscheinen musste. Dann wurden es zwei Tage, mittlerweile sind es drei. Innerhalb der Apple-Belegschaft ist die „Return to Work“-Politik aber umstritten.
Apple machte in der Pandemie Rekordgeschäft
Gegner der weitgehenden Rückkehr ins Büro führen als Argument ins Feld, dass die Produktivität während der Pandemie nicht unter der Heimarbeit litt. Tatsächlich erlebte Apple Rekordquartale. Die abteilungsübergreifende Kommunikation lassen sie auch nicht als Vorteil gelten: Der Konzern ist bekannt für Geheimhaltungsvereinbarungen, die teilweise selbst Apple-intern zwischen verschiedenen Abteilungen gelten.
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