Die Geschichte der Medizin vom antiken Asklepios über die Pest im Mittelalter bis zum modernen Gen-Labor erzählt die aktuelle Joanneums-Ausstellung auf Schloss Trautenfels. Kuratiert wurde „Heilkunst“ von Katharina Krenn und Wolfgang Otte gemeinsam mit Alfred Stefan Weiß, zu sehen ist sie bis Oktober 2023.
Spitäler sind im Ennstal dieser Tage ein ziemliches Reizthema. Da haben Katharina Krenn und Wolfgang Otte von der Joanneums-Abteilung Schloss Trautenfels mit dieser Ausstellung, in der Geschichte und Hintergründe der Heilkunst erkundet werden, den Finger am Puls der Zeit.
Von den Anfängen bis zur modernen Forschung
Die Ursprünge der Medizin liegen in der Antike, wo Asklepios, Hippokrates und Galen lange geltende Gesetze der Heilkunst festschrieben. Erst mit Paracelsus trat eine Neuerung ein, er machte nicht mehr die Körpersäfte für jedes Leiden verantwortlich, sondern setzte auf die Kräfte aus der Natur und der Alchemie.
Die ersten studierten Ärzte sind in Österreich übrigens im 14. Jahrhundert in Erscheinung getreten, sie werden als Medicus, Physikus oder Leibarzt bezeichnet. Daneben gibt es auch noch die weniger angesehenen Wundärzte und Bader sowie die Hebammen als Lehrberufe.
Regelwerk unter Maria Theresia
Ein allgemein gültiges Regelwerk für die Ausbildung von Ärzten entstand erst unter Maria Theresia (1717-1780). Ihr Sohn Joseph II. entwickelte das Gesundheitswesen weiter und förderte humanitäre Einrichtungen wie Kranken-, Siechen-, Gebär- und Irrenhäuser. Nach französischem Vorbild gründete er das erste große Allgemeine Krankenhaus in Wien.
Von den Pest-Epidemien bis hin zu Corona, von der Heilkunst in den Klöstern bis zum modernen Krankenhaus, von frühen Landärzten bis zur internationalen Forschung spannt sich der Bogen dieser Ausstellung.
Klug gestaltete Schau
Besonders spannend ist an dieser von Michi Pletz sehr übersichtlich und klug gestalteten Schau, dass basierend auf der regionalen medizinischen Versorgung, auf Versatzstücken einer Arztpraxis aus St. Gallen, der alten Stiftsapotheke von Admont, auf Votivbildern aus umliegenden Kirchen und ähnlichem mehr alle Aspekte der Heilkunst von gestern, heute und morgen ausgeleuchtet werden.
Zum Schluss warten noch interessante Einblicke in die Forschung an der Medizinischen Uni in Graz und die Entwicklung im Bezirk Liezen. Dort kann man sich auch über die Hintergründe des geplanten Leitspitals informieren.
Die Ausstellung ist für die kommenden zwei Jahre konzipiert, besuchen kann man sie täglich von 10 bis 17 Uhr. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
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