„Ich habe noch nie eine Blume in Holland bestellt“, sagt Sieglinde Praßl (Bild unten). Stattdessen kauft die 40-jährige Floristin, die sich vor vier Jahren den Traum von der Selbstständigkeit verwirklicht hat, so oft es geht bei Schnittblumen-Produzenten der Region ein: „Als ich angefangen habe, gab es fünf Anbieter in der Steiermark, heute sind es zwei“, beobachtet die Bad Gleichenbergerin den zunehmenden Druck auf die Branche mit Sorge.
Verkaufsladen hat Praßl keinen, dennoch floriert das Geschäft: „Ich arbeite nur auf Bestellung, mache jedes Werkstück frisch und individuell für meine Kunden“, erzählt die Südoststeirerin, die sich unter anderem mit ihrer ungewöhnlichen Trauerfloristik rasch einen Namen gemacht hat.
Auf das Internet als einzige Verkaufsschiene setzt auch Mona Sorko (Bild unten) – und das ebenso mit großem Erfolg: „Der Aufbau des Onlineshops war zu Beginn aufwändig, hat sich aber spätestens in der Pandemie als goldrichtig herausgestellt“, berichtet die Ilzerin, deren Markenzeichen wilde, unordentliche Werkstücke sind. Die größte Hürde stellte der Versand dar: „Heute können meine Sträuße und Kränze gleich wie rohe Biolebensmittel sicher verschickt werden – und das innerhalb von 24 Stunden.“
Anders als Praßl und Sorko setzt die Grazerin Ursula Gabbauer auf ihren eigenen Verkaufsladen. Diesen hat sie kürzlich in der Naglergasse gegenüber der Herz-Jesu-Kirche eröffnet. Offene Sträuße im herkömmlichen Stil bekommt man bei der 46-Jährigen nicht, vielmehr wird auf wunderschöne Kränze und Gestecke, vereinzelt auch Sträuße, selbstgestaltete Bilder und Karten gesetzt. Was Gabbauer mit den Kolleginnen verbindet: ihr Bestreben nach mehr Wertschätzung für die Handarbeit und die kreativen Ideen, die in den Produkten stecken. Auf den Preisschildern von Gabbauer wird der Wert der Blumen und jener für die Arbeit extra ausgewiesen: „Ich hoffe, mir damit so manche mühsame Preisdiskussion zu ersparen.“
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