Densensibilisierung

Schon Kinder gegen Heuschnupfen „impfen“

Eltern sind unsicher, was sie unternehmen sollen, wenn ihre Kinder an Allergien leiden. Durch die spezifische Immuntherapie (AIT) ist es möglich, allergischen Schnupfen („Heuschnupfen“) und allergisches Asthma langfristig zu lindern. Eine umfangreiche Untersuchung (veröffentlicht in „LANCET Regional Health - Europe“) mit mehr als 92.000 Patienten bestätigte, dass diese „Desensibilisierung“, „Hyposensibilisierung“ oder „Allergieimpfung“ wirkt - sowohl bei Erwachsenen als auch Kindern.

„Patienten brauchen mit dieser Immuntherapie weniger Medikamente, die Beschwerden verschlimmern sich nicht so oft, das Risiko für einen allergischen Schock wird geringer, Kinder erkranken weniger häufig an einer Lungenentzündung und müssen seltener aufgrund ihres Asthmas ins Krankenhaus“, verdeutlicht Univ. Prof. Dr. Angela Zacharasiewicz, Leiterin der Arbeitsgruppe Pneumologie und Allergologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), die Ergebnisse der Forschungsarbeit.

Dort wurden vorwiegend Allergien gegen Hausstaubmilben, Gräser- und Baumpollen untersucht. Andere Überreaktionen wie gegen Insektengift lassen sich aber ebenso mit AIT kurieren. „Heuschnupfen“ geht häufig in Asthma über. Dem könnte eine „Allergieimpfung“ vorbeugen helfen. Dabei werden dem Körper winzigste Mengen der Bestandteile, gegen die sich fälschlicherweise seine Immunantwort richtet, über lange Zeit kontrolliert in kleinen Mengen verabreicht, bis er gegen diese nicht mehr allergisch reagiert.

Experten empfehlen, möglichst früh mit der Therapie zu beginnen. Manche Arzneien sind schon im Kleinkindalter zugelassen. „Wichtig ist die Einhaltung des Behandlungsplans, der etwa 3 Jahre dauert, allerdings mit immer größer werdenden Abständen. Zum Beispiel können die Termine anfangs wöchentlich, aber später nur noch alle 4-8 Wochen erforderlich sein. Die Therapeutika vermag man entweder als Spritze oder als Tablette unter die Zunge zu verabreichen“, beschreibt Univ. Prof. Dr. Zacharasiewicz, die am Lehrkrankenhaus der MedUni Wien, Klinikum Ottakring in der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde tätig ist, den Ablauf.

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