Wegen Ukraine-Krieg

Vienna City Marathon wird „Lauf für den Frieden“

Sport-Mix
16.03.2022 12:57

Das Wochenende des Vienna City Marathons am 23/.24. April steht im Zeichen des Krieges in der Ukraine. „Wir setzen eine klare Botschaft und haben als Motto “Running for Peace„ gewählt“, sagt VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad, „es ist ein Lauf für den Frieden, unser Marathon ist eine friedliche, völkerverbindende Veranstaltung. Diese Botschaft tragen wir in die weite Welt.“

Unter den bereits 26.000 angemeldeten Läufern sind zahlreiche Botschafter des VCM, die für den Frieden demonstrieren - unter ihnen die Ukrainerin Oleksandra Saienko, die seit 2016 in Wien mit einem kulturellen österreichisch-ukrainischen Austausch „Brücken“ in ihre Heimat baut. In einem emotionellen Statement betonte sie: „Es ist kein Krieg Russland gegen die Ukrainer, es ist ein Weltkrieg, ein Krieg gegen den Humanismus.“ Sie sei noch mehr betroffen als viele andere Ukrainer in Wien: „Mein Mann ist in Charkiv und kämpft gegen Russland. Jeden Tag warte ich auf Nachrichten, ich weiß nicht, wann und ob die nächste Nachricht kommt. Die Menschen in Charkiv leben in den U-Bahn-Schächten. Täglich gab es zuletzt 600 Raketen pro Tag gegen Charkiv. Es ist alles ein Albtraum!“

Dank an Österreich
„Niemand“, so die Kulturschaffende und Hobbyläuferin, „hat geglaubt, dass so etwas im Europa des 21. Jahrhunderts möglich ist, die Städte liegen in Trümmern, mehr als 100 Kinder wurden umgebracht, Krankenhäuser werden gebombt. Nicht nur die Ostregion ist betroffen, sondern überall in der Ukrainer ist schon Krieg, selbst 20 km von der polnischen Grenze entfernt.“ Dankbar ist Oleksandra Saienko den Österreichern: „Die Leute helfen, die Leute spenden, helfen den Flüchtlingen!“

Da russische Hobbyläufer in Wien sehr wohl starten dürfen, will auch der Russe Leon Terentiv, beim VCM teilnehmen. Auch er ist einer der Botschafter der größten österreichischen Breitensportveranstaltung. Er schickte dem Veranstalter eine schriftliche Message: „Ich habe an hunderten Bewerben auf der ganzen Welt teilgenommen. Was ich gelernt habe ist, dass unsere Welt sehr klein und zerbrechlich ist. Wie kann die Marathon-Community auf den schrecklichen Krieg in der Ukraine reagieren? Wenn ich gefragt werde, sage ich, wir sollten mit der Botschaft für den Frieden laufen. Wir sollten unsere Position klar ausdrücken und jeden dazu auffordern, alles zu tun, was möglich ist, um zum Frieden in der Ukraine beizutragen. Auch wenn die Aktionen klein erscheinen mögen, so sind wir doch viele, und viele kleine Errungenschaften werden uns zum Frieden bringen auf die gleiche Weise, wie viele Schritte eine Marathondistanz ergeben. In diesem Sinne möchte ich Sie alle ermutigen, für den Frieden zu laufen und für den Frieden zu handeln.“

Hilfe für VCM
Eine kleine finanzielle Unterstützung für die Ukraine trägt auch der Vienna City Marathon bei. Läuferinnen und Läufer können das „Running for Peace“-Armband um fünf Euro erwerben und unterstützen mit diesem Betrag „Nachbar in Not - Hilfe für die Ukraine“. Der VCM verdoppelt für die ersten 1.000 Bänder den Kaufpreis und spendet zu 100 Prozent an Nachbar in Not. Bereits kurz nach dem Start ist eine Summe von mehr als 10.000 Euro aufgebracht worden. Erhältlich ist das Armband auf www.vienna-marathon.com.

VCM-Geschäftsführerin Kathrin Widu betonte, dass die Durchführung des Vienna City Marathon einen besonderen Auftrag beinhaltet. „Wir wollen den Marathon als begeisterndes Event feiern. Wie organisieren etwas, das vielen Menschen einen Anker und ein Ziel gibt, dass Freude und Ablenkung von den bedrückenden Nachrichten bietet und neue Kraft und Energie vermittelt. Es wird ein VCM mit der ganzen Vielfalt des Laufens. Vom Kinderlauf über Daily Mile Run und Coca-Cola Inclusion Run bis zum Marathon für alle Laufbegeisterten und den Spitzensport. Über all dem steht die Botschaft, dass Krieg und Gewalt enden müssen und dass das Gemeinsame im Vordergrund steht. Denn das verkörpern der Marathon und sein Teilnehmerfeld.“

Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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(Bild: KMM)



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