Das Spiel begann vor 87.695 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion ohne großes Abtasten, beide Mannschaften suchten ihr Glück in der Offensive. Manchester kam bereits nach zwei Minuten gefährlich vor das Tor, eine Flanke von Wayne Rooney landete allerdings in den Händen von Victor Valdes. Barcelona versuchte zwar ab der fünften Minute zu mehr Ballbesitz zu kommen, die Engländer erstickten den Vorwärtsdrang der Katalanen aber immer sehr früh und arbeiteten sich selbst in Richtung gegnerisches Tor vor.
Spiel nimmt rasch Fahrt auf
Den ersten Eckball ergatterte nach zwölf Minuten der FC Barcelona, die Standardsituation brachte allerdings nichts ein. Erstmals Strafraumalarm bei Manchester herrschte in der 16. Minute, als der bedrängte Pedro den Ball nicht im Tor von Edwin van der Sar unterbringen konnte. Danach zogen sich die Engländer zusehends zurück und überließen den Katalanen das Spiel.
Das rächte sich in der 27. Minute, als Pedro beinahe unbehindert zum 1:0 in die rechte Ecke einschieben konnte. Allerdings konnten die "Roten Teufel" nur wenig später nachsetzen: Rooney erzielte nach einem traumhaften Doppelpass mit Ryan Giggs im Strafraum das 1:1 (31.). Danach drängten die Rot-Blauen erneut auf die Führung, es blieb allerdings beim 1:1 nach einer mitreißenden ersten Halbzeit.
Lionel Messi trifft zum 2:1
Auch die zweiten 45 Minuten begannen rasant, Barcelona kam bereits nach wenigen Sekunden zu ersten Chancen. In der 52. Minute bewahrte Van der Saar die Engländer noch vor einem erneuten Rückstand, einen Schuss von Lionel Messi konnte er dann allerdings nicht mehr bändigen – der "Floh" von Barcelona erzielte mit seinem zwölften Champions-League-Treffer das 2:1 (53.). Damit stellte der 23-Jährige auch die Bewerbs-Bestmarke des Niederländers Ruud van Nistelrooy aus der Saison 2002/03 ein. Wenig später sah Dani Alves in der durchaus fair gespielten Partie die erste Gelbe Karte (60.), genauso wie Michael Carrick gleich danach auf der Gegenseite (61.).
Der furios über das Spielfeld wirbelnde Messi vergab in der 63. Minute den ersten Matchball des Spieles, als er mit dem Ball vor dem Manchester-Tor auftauchte. Barcelona kombinierte sich in dieser Phase mit Leichtigkeit durch die Abwehrreihen der Engländer, die immer wieder in den eigenen Strafraum gedrängt wurden. Diese eklatante Überlegenheit nützte David Villa in der 69. Minute mit seinem Tor zum 3:1. Danach ebbte das Spiel etwas ab, Manchester konnte nicht mehr den nötigen Druck erzeugen, um das Spiel noch herumzureißen.
Stimmen zum Champions-League-Finale
David Villa (Torschütze Barcelona): "Das ist ein Traum. Aber es steckt viel Arbeit dahinter. In einem solchen Stadion so einen wichtigen Sieg zu feiern, man kann nicht glücklicher sein. Nach dem 3:1 für uns war es viel einfacher."
Nemanja Vidic (Kapitän Manchester): "Wir haben nicht genug getan, um sie in Schwierigkeiten zu bringen. Sie spielen großartigen Fußball und haben den Sieg verdient."
Rio Ferdinand (Verteidiger Manchester): "Wir hätten nicht besser spielen können, aber Barcelona war die bessere Mannschaft. Die Zeit wird es weisen, ob das die beste Mannschaft aller Zeiten ist, aber sie sind definitiv eine hervorragende. Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen, und wir haben geglaubt, dass wir das schaffen können. Aber am Ende hat das bessere Team gewonnen."
Edwin van der Sar (Torhüter Manchester): "Es ist nie nett, zu verlieren. Sie hatten die besseren Chancen, aber wir haben ein oder zwei Fehler gemacht und sie haben uns bestraft. Wir hätten das erste Tor erzielen müssen, haben das aber nicht geschafft."
Pep Guardiola (Trainer Barcelona): "Wir können sehr zufrieden sein. Die Champions League zu gewinnen, ist sehr schwierig. Wir haben mehr Zeit gehabt, uns auf dieses Finale vorzubereiten als auf jenes von Rom. Wir haben ein hervorragendes Spiel gemacht. Manchester ist fähig, aus wenigen Chancen Tore zu machen. Aber wir haben das Spiel sehr gut kontrolliert."
Sir Alex Ferguson (Trainer Manchester): "Ich habe erwartet, dass wir besser sind. Aber am Ende des Tages mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass wir von einem besseren Team geschlagen worden sind. Das beste Team, dem wir jemals gegenüber gestanden sind. Es war eine gute Saison für uns, mit zwei Auftritten im Wembley - es ist eine Schande, dass es so enttäuschend geendet hat. Aber es ist keine Schande, gegen Barcelona zu verlieren."
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