Weder Seil noch Helm

Duo ohne Ausrüstung aus Klettersteig geborgen

Tirol
11.03.2022 09:00
Ohne jegliche Ausrüstung, dafür mit riesigen Rucksäcken, wollten am Mittwoch zwei Deutsche den Klettersteig Moosalm in Sölden begehen. Es kam, wie es kommen musste: Die beiden steckten in luftiger Höhe fest – völlig ungesichert! Die Bergrettung Sölden und die Libelle Tirol kamen rechtzeitig zu Hilfe.

Gegen 9.40 Uhr wurde die Bergrettung Sölden von der Leitstelle über den Notfall informiert. „Zunächst war die Rede von einem Verstiegenen“, erinnert sich Einsatzleiter Franz-Josef Fiegl. Um sich ein genaues Bild von der Lage machen zu können, rief er den Melder der Notlage an. „Der junge Mann sagte mir, dass er und sein Kollege im Klettersteig Moosalm nicht mehr vor oder zurück kommen“, erzählt Fiegl. Die Antwort auf die Nachfrage, ob die beiden gesichert seien, machten den erfahrenen Bergretter perplex. Kein Wunder: Die Deutschen hatten weder Klettersteigset, Seil oder Helm dabei. Sie standen frei in der Wand.

Gefahr in Verzug: Libelle Tirol nachalarmiert
Aus Sorge, die Kräfte des Duos könnten nachlassen, alarmierte Fiegl umgehend den Polizeihubschrauber Libelle Tirol. Während sich der im Anflug befand, fuhren vier Bergretter mit dem Einsatzwagen zu dem Klettersteig südöstlich oberhalb von Sölden.

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Zwei Mann stiegen dann zu den beiden Deutschen hinauf und sicherten sie mit dem Bergedreieck.

Einsatzleiter Franz-Josef Fiegl

Alpinisten wurden geborgen
„Zwei Mann stiegen dann zu den beiden Deutschen hinauf und sicherten sie mit dem Bergedreieck“, schildert Fiegl den weiteren Verlauf des Einsatzes. Das Timing war nahezu perfekt, denn fast gleichzeitig traf die Libelle aus Innsbruck ein. Der Hubschrauber hat einen Alpinisten am Tau geborgen und unverletzt ins Tal nach Sölden geflogen. Dem zweiten Klettersteiggeher gelang es, eigenständig den Ausstieg zu erreichen. Die Bergrettung holte den jungen Mann, der zum Glück ebenfalls unverletzt blieb, dort ab und transportierte ihn im Einsatzfahrzeug ins Tal.

Einsatzleiter Fiegl schüttelt immer noch ungläubig den Kopf, dass die Deutschen (28 und 26) völlig ohne Ausrüstung und ungesichert unterwegs waren. Sie wollten offenbar Richtung Brunnenberg und dabei den Klettersteig so nebenbei mitnehmen.

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