Nach Zoom-Fiasko

Better-Mitarbeiter erfuhren per App von Kündigung

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09.03.2022 10:02

Mit der Massenkündigung von 900 Mitarbeitern via Zoom-Call hatte das auf die Finanzierung von Hypotheken spezialisierte US-Unternehmen Better.com im vergangenen Dezember weltweit für Schlagzeilen gesorgt - krone.at berichtete. Aus den Fehlern der Vergangenheit scheint man seitdem nur bedingt gelernt zu haben: Im Rahmen einer neuerlichen Kündigungswelle erfuhren nun manche Mitarbeiter versehentlich früher als geplant von ihrer Entlassung.

Einige Better.com-Mitarbeiter dürften wohl ziemlich überrascht gewesen sein, als sie am Dienstag in der Gehaltsabrechnungs-App des Unternehmens einen Abfindungsscheck vorfanden. Wie „TechCrunch“ unter Berufung auf einen Mitarbeiter, der aus Angst vor Konsequenzen anonym bleiben wollte, berichtete, waren die Abfindungszahlungen „versehentlich zu früh“ verschickt worden.

Die Entlassungen waren demnach für den 8. März anberaumt gewesen, dann aber auf den 9. März verschoben worden, nachdem die Nachricht vom ursprünglichen Datum durchgesickert war. Beim Versand der Abfindungsschecks dürfte diese nachträgliche Korrektur schlicht vergessen worden sein. Als die Verantwortlichen ihren Fehler bemerkten, löschten sie offenbar die Schecks aus den Konten einiger Mitarbeiter.

„Keine E-Mail, kein Anruf, nichts“
Dem Bericht nach waren die Abfindungsschecks ohne weitere Mitteilung des Unternehmens verschickt worden. „Keine E-Mail, kein Anruf, nichts“, zitierte „TechCrunch“ den Betroffenen. „Die Führung hat absolut geschwiegen und nie etwas von den Entlassungen bestätigt.“ Wie viele Mitarbeiter so vorzeitig von ihrer Kündigung erfuhren, ist nicht bekannt. Gegenüber dem US-Magazin „The Verge“ sprach Better von einer „kleinen Anzahl“.

Dem Bericht zufolge werden rund 3000 Arbeitnehmer in den USA und Indien entlassen - fast die Hälfte der 8000-köpfigen Belegschaft, wobei die Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer Jobs in den Bereichen Sales und Operations tätig war. Das Abfindungspaket besteht aus 60 bis 80 Lohntagen.

„Unsere stärksten Tage liegen noch vor uns“
In einer „TechCrunch“ vorliegenden E-Mail an die Mitarbeiter schrieb Finanzchef Kevin Ryan, dass sich das Unternehmen „auf die Volatilität des Zinsumfelds und des Refinanzierungsmarktes einstellen musste“. Er fügte hinzu: „Leider bedeutet das, dass wir den schwierigen Schritt machen müssen, unsere Operationen weiter zu rationalisieren und unsere Belegschaft sowohl in den USA als auch in Indien in erheblichem Umfang zu reduzieren.“

„Dies waren keine einfachen Monate, und ich möchte allen Mitgliedern des Better-Teams meinen aufrichtigen Dank für ihre harte Arbeit und ihren Einsatz aussprechen“, fügte er hinzu und schloss - für die Entlassenen wohl durchaus zynisch anmutend - mit den Worten: „Unsere stärksten Tage liegen noch vor uns.“

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