Berufsinteresse gering

Am Montag bleibt die Bäckerei zu

Salzburg
07.03.2022 13:00
Eine Salzburger Bäckerei hat seit Februar ihre Verkaufsstellen am Montag geschlossen, ein Pongauer Bäcker findet kein Personal fürs neue Geschäft. Um unser täglich Brot ist es nicht sonderlich gut bestellt. Auch die, die Semmeln und Laibe auf hohem Niveau produzieren, kämpfen mit Rohstoffpreisen und Personalmangel.

Seit Ende Jänner bleibt in der Auerspergstraße 53 an Montagen die Jalousie heruntergelassen. In allen sechs Filialen der Bäckerei Ursprunger ist dies zum Wochenstart so. Die Bäcker aus der Stadt Salzburg können aufgrund fehlenden Personals nur mehr Dienstag bis Samstag offen halten. „Mitarbeiter in der Produktion sind seit Jahren Mangelware. Statt sechs Bäckern haben wir derzeit nur mehr drei“, sagt Birgit Ursprunger, die mit ihrem Mann Siegfried das Unternehmen führt.

Der Brot-Beruf ist ein schwieriges Gewerbe. Nachtarbeit, harte, manuelle Arbeit und auch der Mehlstaub sind für viele junge Leute nicht mehr attraktiv. „Wir zahlen weit über Kollektivvertrag, finden aber niemanden.“ Vor allem neue Lehrlinge gibt es kaum. „Wir haben seit über sieben Jahren eine Dauerannonce beim AMS“, sagt eine enttäuschte Birgit Ursprunger. Allen 118 Bäckern in Salzburg geht es ähnlich. Die zuletzt stark gestiegenen Rohstoffpreise sind das Zuckerstück auf dem hartgewordenen Kipferl.

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Es will keiner mehr eine Bäckerlehre machen. Wir wünschen uns alle, dass das Handwerk wieder geschätzt wird. So kann es auf die lange Sicht nicht weitergehen.

Birgit Ursprunger, Bäckerei Ursprunger

Neues Lokal: Seit Wochen warten aufs Aufsperren
Auch Wolfgang Bauer junior würde gerne aufsperren. Sein neues Café in Bischofshofen ist seit Jänner fertig, aber weiterhin geschlossen. Der Bäcker und Konditor aus Mühlbach/Hochkönig findet kein Personal – allerdings im Service. Es fehlten lange vier Angestellte. Ab Mitte März geht es nun mit zwei Monaten Verspätung in reduziertem Ausmaß los. Mit den Bäckern hat er Glück, dank Prämien und Boni. „Wir haben viele altgediente Kräfte, auch aus dem Irak oder Zypern. Ohne die ginge es nicht“, so Bauer junior.

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