Neue Parteichefin

Edtstadler wird zur Löwin und färbt die ÖVP um

Salzburg
29.06.2025 09:00

97,5 Prozent der Mitglieder am Salzburger ÖVP-Parteikongress gaben der Bald-Landeshauptfrau Karoline Edtstadler gestern ihre Stimme. Künftig soll die Ex-Ministerin die Geschicke der Landespartei lenken. Zu diesem Zweck gab sie der Volkspartei hierzulande einen neuen Anstrich und ein neues Logotier.

Die ersten Tränen flossen schnell. Der Landesparteikongress der Salzburger Volkspartei hatte noch nicht einmal richtig begonnen, standen bei Christina Haslauer kleine Tränen im Gesicht. Ehegatte und Noch-Landeshauptmann Wilfried Haslauer sollte, nach 21 Jahren an der Spitze der Salzburger ÖVP, das Feld für Karoline Edtstadler frei machen. Und die scheidende First Lady des Landes war am gestrigen Parteitag bereits bei den Begrüßungsworten von Edtstadler sichtlich gerührt.

Wilfried Haslauer trat nach 21 Jahren an der Parteispitze der Salzbuger ÖVP zur Seite.
Wilfried Haslauer trat nach 21 Jahren an der Parteispitze der Salzbuger ÖVP zur Seite. (Bild: Markus Tschepp)

Wilfried Haslauer wählte in seiner Abschiedsrede vor mehr als 450 Anwesenden dafür gewohnt humorige Worte. Künftig wolle er sich etwa um den Haushalt kümmern, was seiner Christina wiederum weniger passen dürfe. „Eine gefährliche Drohung“, meinte Haslauer.

427 von 438 Delegierte stimmten für Karoline Edtstadler als Haslauer-Nachfolgerin. Kanzler ...
427 von 438 Delegierte stimmten für Karoline Edtstadler als Haslauer-Nachfolgerin. Kanzler Christian Stocker spendete Applaus.(Bild: Markus Tschepp)

Parlament-Stein als Geschenk
Zu seiner Politlaufbahn zog er bereits mehrfach Resümee. Immer wieder kam er zum gleichen Schluss: „Landeshauptmann von Salzburg ist die schönste politische Funktion in ganz Österreich. Nur: Bitte nicht dem Christian Stocker verraten. Sonst will er das bald auch werden.“ Bundeskanzler Stocker hörte aber selbst genau zu. Er kam extra aus Wien und brachte Haslauer zum Abschied einen Baustein des Parlamentsgebäudes als Geschenk mit.

Neben Stocker saß Karoline Edtstadler. Der eigentliche Star des ÖVP-Parteitags. Wegen des scheidenden Parteichefs Haslauer und ihr, seiner Nachfolgerin, waren die Mitglieder in den Terminal 2 am Salzburger Flughafen gekommen.

ÖVP-Chefin Edtstadler: „Papa, ich bin wieder da!“ 
Mit rund zwei Wochen Verspätung sollten die Salzburger Volksparteimitglieder über Edtstadler als neue Vorsitzende abstimmen. Die Ex-Ministerin, selbstverständlich auch Haslauer, bekamen beim Parteitreffen tosenden Applaus und stehende Ovationen.

Der Druck ist weg: Landes- und Parteivize Stefan Schnöll herzt die neue Chefin Edtstadler.
Der Druck ist weg: Landes- und Parteivize Stefan Schnöll herzt die neue Chefin Edtstadler.(Bild: Markus Tschepp)

„Papa, ich bin wieder da!“, rief Edtstadler direkt von der Bühne. Nach ihrer Zeit in Wien und im Ausland sei sie wieder in Salzburg angekommen. Ihrer Heimat zeichnete die Bald-Landeshauptfrau in ihrer Rede eine rosige Zukunft, auch wegen ihres Vorgängers. „Wir setzen da fort, wo Wilfried Haslauer aufhört.“ Wie alle Redner des Tages, Kanzler Stocker inbegriffen, mahnte auch Edtstadler, dass es ohne Einsparungen und Anpassungen künftig nicht gehen wird.

Nach dem Wahlgang stand kurz nach Mittag schließlich fest: 97,5 Prozent der 438 Delegierten gaben ihre Stimme der Flachgauerin. Die neue Parteiobfrau bedankte sich Dutzendfach, allen voran bei ihren engsten Vertrauten. Die hatten ihr auch zugeraten, der Partei künftig einen gelben Anstrich zu verpassen. Den hatte die Salzburger ÖVP schon einmal: unter Haslauer-Vorgänger Franz Schausberger. Ganz neu ist jedoch das Parteilogo. In Zukunft soll überall dort, wo die Volkspartei hierzulande vorkommt, eine stolze Löwin ihr Gesicht – oder ihre Krallen – zeigen.

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