Gold

Schmuckstücke mit Investitionspotenzial

Vorarlberg
27.02.2022 14:00

Von den Zinsen auf dem Sparbuch profitieren? Das funktioniert schon seit Jahren nicht mehr. Im Rahmen der „Krone“-Serie „Geld anders anlegen“ erzählt der Juwelier und Goldschmied Marco David, worauf es beim Kauf von Edelmetallen und glitzernden Steinen ankommt.

Edelmetalle und funkelnde Steine begleiten Marco David von Kindesbeinen an: Sein Vater Helmut ist Goldschmied und übernahm in den 1980ern ein entsprechendes Geschäft in Hard. Filius Marco faszinierte die feine Schmiedekunst und so trat er in Fußstapfen des Vaters. Das Handwerk erlernte er in der Schweiz. „Ich war damals der erste Ausländer, der dies durfte. Die Ausbildung hat vier Jahre gedauert und war weltweit anerkannt.“ Weiter führte der Weg des jungen Vorarlbergers nach England, wo er - statt zu studieren - lieber für einen Juwelier mit durchaus prominenter Kundschaft arbeitete. Später siedelte er für ein Jahr nach Australien.

Irgendwann war das Fernweh des Weltenbummlers gestillt und es zog ihn zurück zu seinen Wurzeln. Hier brachte Marco David sein Wissen zunächst in der elterlichen Werkstatt ein, bis er einen eigenen Betrieb in der Bregenzer Maurachgasse eröffnete. 2019 übersiedelte Marco David dann in die Schulgasse - der Verkaufsraum dort bot mehr Platz für Kreativität.

Investitionspotenzial
Atelier und Geschäft lassen Edles fühlbar werden: Eine in feinem Grün leuchtende Kette zieht den Blick auf sich, in den Vitrinen funkelt und glitzert es. Edelmetalle und Steine, die über Investitionspotenzial verfügen. „Unsere Kunden kommen in der Regel, weil sie Freude an Schmuckstücken haben“, erzählt der Inhaber. Auch während der Pandemie sind seine Künste sehr gefragt. „Die Menschen sehnen sich nach etwas Schönem und lassen sich gerne etwas anfertigen. Die Werkstätte wird immer wichtiger.“ Wer jedoch auf eine Wertanlage setzt, dem kann Marco David ebenso helfen: „Ich würde eine schöne Goldkette empfehlen oder auch Diamanten. Einen Einkaräter, zart gefasst, den kann man auch mal ausführen.“

Wie die funkelnden Steine im Wert steigen, das zeigt ein Vergleich der Preise im Jahr 1960 mit den heutigen: Damals mussten für einen Edelstein, der heute 20.000 US-Dollar wert ist, gerade einmal 3600 Dollar bezahlt werden. Zwischen 5000 und 25.000 Euro kostet heute ein Steinchen in Bregenz.

Grundsätzlich hänge der Preis von den „4C“ (Carat = Gewicht, Color = Farbe, Clarity = Reinheit und Cut = Schliffqualität) ab. „Natürlich gibt es weitere Indikatoren“, weiß der Experte. Die in den 1980er Jahren zufällig entdeckten Hearts-and-Arrow-Kriterien etwa. Passen demnach alle 57 Facetten des Diamanten nach dem Schliff perfekt zueinander, sind von oben acht symmetrische Pfeile zu sehen, von unten betrachtet ergeben sich acht ebenfalls symmetrische Herzen.

Stichwort Herz: Das schönste Stück, das Marco David angefertigt hat, war ein Verlobungsring mit einem perfekten Dreikaräter. „Der Stein war aus einer kanadischen Mine. Es ließ sich sogar zurückverfolgen, welcher Arbeiter diesen gefunden hatte.“ Wem soziale, ökologische und ökonomische Kriterien wichtig sind, der liegt mit dem Kauf eines Fundstücks aus Nordamerika ganz gut. „Fair Trade Diamanten gibt es hauptsächlich aus Kanada. Aber auch in anderen Ländern wird mehr und mehr Wert auf Herkunftsnachweise gelegt“, erklärt er.

Und Gold? Kein anderer Rohstoff fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden so sehr, lässt sie träumen, begehren, investieren. Wackelt die Wirtschaft, kaufen verunsicherte Sparer und Anleger Goldbarren. Ähnlich wie bei den Diamanten ist der Wert in den vergangenen Jahren - mit kleinen Einbrüchen - gestiegen. Kostete die Feinunze im Jahr 1970 rund 25 Euro, liegt ihr Wert heute bei über 1600 Euro.

Goldbarren gibt es in der Bregenzer Schulgasse zwar nicht, wohl aber legierte Versionen des Edelmetalls. „Die 585er Gold-Legierung entspricht 14 Karat Gold. Der Gold-Anteil liegt bei 58,5 Prozent, der Rest sind Legierungsmetalle“, erläutert der Fachmann. Ein Armband oder eine Halskette würden sich - ähnlich wie bei Diamanten - als Wertanlage eignen. Und für repräsentative Zwecke taugt der Schmuck natürlich auch.

Vorsicht ist dennoch geboten: Während der Wert von Gold und Diamanten stabil ist, sind es die Schmuckstücke nicht immer. „Wenn jemand mit seinem Diamantring an einem Stahlträger anschlägt, könnte der Stein Schaden nehmen.“ Von Experimenten mit Schmuck und Uhren rät Marco David grundsätzlich ab: „Ich hatte schon Kunden, die im Bodensee ausprobiert haben, ob die Uhr in den Tiefen wirklich wasserfest ist…“

Vorsicht geboten
Von Uhren als Anlageobjekt hält der Bregenzer Geschäftsmann eher wenig. „Die müssten schon limitiert sein. Und beim Kauf von gebrauchten Uhren ist Vorsicht geboten. Man weiß nie, ob diese nicht schon einmal repariert wurden und ob da vielleicht jemand gepfuscht hat“, warnt er. Wer dennoch ein tickendes Anlagestück erwerben will, sollte dies nur bei einem vertrauenswürdigen Händler tun.

Gerade in der Pandemie sehnen sich die Menschen nach etwas Schönem, berichtet Juwelier und Goldschmied Marco DavidDas Handwerk erlernte Marco David in der SchweizSeit 2019 ist der Bregenzer Unternehmer stolzer Hersteller exklusiver „Ski-Arlberg“-Schmuckstücke aus Weiß-, Gelb- oder Roségold. Von der glänzenden Idee profitiert auch der Nachwuchs - ein gewisser Teil jedes verkauften Stücks fließt in die Förderung.

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