Paralympics in Peking

„Kleines aber feines“ Team vertritt Österreich

Olympia
21.02.2022 11:16

Österreichs Paralympisches Committee (ÖPC) entsendet 22 Aktive zu den XIII. Paralympischen Winterspielen in Peking (4. bis 13. März 2022). Das Team umfasst 16 Athletinnen bzw. Athleten sowie sechs Guides, die gesamte Delegation ist knapp 60 Personen stark. Es sei ein „kleines aber feines“ Team. Das wurde am Montag, elf Tage vor Beginn der Spiele, im Rahmen einer Pressekonferenz im Vienna Marriott Hotel bekannt gegeben.

Wie immer folgen die Paralympics auf die Spiele der Nicht-Behinderten. Auch für das ÖPC war wegen der Corona-Verschiebung die Pause nach den Sommerspielen in Tokio kurz. „Es war eine Herausforderung, aber es hat geklappt“, sagte ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat. Auch im ÖPC-Lager machte Corona Sorgen, es sind derzeit aber alle gesund. „Wir klopfen auf Holz, dass es so bleibt“, so Rauch-Kallat.

Der Großteil des jungen Paralympic Team Austria fliegt noch diesen Freitag (25. Februar) nach China, der Rest folgt am 2. März. Peking ist auch in der Geschichte der Paralympischen Spiele die erste Stadt, die sowohl Sommer- als auch Winterspiele ausrichtet. Rund 600 AthletInnen kämpfen in sechs Sportarten und 78 verschiedenen Bewerben um Medaillen.

Freude über jede Platierzung in den Top-Ten
Österreich ist in vier Sportarten vertreten: Ski alpin, Langlauf, Biathlon und Snowboard. Das größte Team innerhalb des ÖPC ist wieder die von Routinier Markus Salcher (vierte Spiele) angeführte Alpin-Sparte, in der von Salcher über den kompletten Aigner-Clan bis zur erst 15-jährigen Elina Stary 13 AthletInnen in den verschiedenen Disziplinen am Start sein werden. Nur sechs ÖPC-Aktive sind schon Paralympics erprobt, für gleich zehn ist es die Premiere.

Rauch-Kallat wollte sich nicht auf eine Medaillen-Zahl festlegen, obwohl zuletzt bei der Para-Ski-WM gleich zehn Stück eingefahren wurden. 2018 in Südkorea gab es sieben (2 Silber, 5 Bronze). „Wir haben ein tolles Team und sind guter Hoffnung, dass wir wieder viele Medaillen nach Hause bringen werden“, sagte die ehemalige Ministerin. „18 Medaillen wie bei den soeben beendeten Olympischen Spielen werden es auf keinen Fall werden. Denn so viele Medaillenmöglichkeiten haben unsere bei den Paralympics gar nicht.“ Jede Platzierung in den Top Zehn sorge für große Freude. „Das Wichtigste ist aber, dass alle wieder gesund nach Hause kommen.“

Salcher: Ziel ist eine Medaille, egal welche Farbe“
Nach der Team-Präsentation in Wien stand am Nachmittag im Inneren Burghof auch noch die Angelobung bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen an. Salcher sprach dort den Eid. „Es ist eine große Ehre, das Team dort zu vertreten.“

Der 30-jährige Kärntner hat 2014 in Sotschi Doppelgold geholt und kürzlich bei der für Österreich so erfolgreichen Para-Ski-WM in Norwegen erneut mit zwei Mal Gold überrascht. „Es ist dort alles aufgegangen“, ist Salcher bewusst, dass Peking noch einmal anders wird. „Der Schnee ist ein bisschen wie in Nordamerika. An sich taugt mir das aber“, so Salcher, dessen Umfeld mit den Serviceleuten während der Olympischen Spiele Kontakt hatte. Salcher ist der erfolgreichste Para-Wintersportler Österreichs, die Erwartungshaltung daher groß. „Ich weiß, was ich leisten kann. Mein Ziel ist eine Medaille, egal welche Farbe.“

„Nach wie vor viel zu tun“
Speziell im ÖPC-Team ist, dass in Peking die komplette Aigner-Familie aus Niederösterreich am Start sein wird. Veronika Aigner fährt mit ihrer Schwester Elisabeth als Guide - beide waren 2020 Behindertensportlerinnen des Jahres - außerdem kehrt nach schwerer Knieverletzung und Autounfall sowie langer Pause Bruder Johannes (16) zurück. Er fährt mit Guide Matteo Fleischmann, der wiederum liiert ist mit Klara Sykora, Guide von Johannes‘ Zwillingsschwester Barbara Aigner. Sykora (19) wiederum ist die Tochter des Slalom-Olympia-Dritten 1998, Thomas Sykora.

Rene Eckhart ist einer von zwei Snowboardern im ÖPC-Team und stolz darauf, der erste Paralympics-Starter aus dem Tiroler Kaunertal zu sein. Dort ist auch der Bundespräsident aufgewachsen. „Die Sportler haben eine Vorreiterrolle in der Inklusion. Wir bemühen uns seit Jahrzehnten, sind aber noch immer nicht da, dass es etwas Selbstverständliches ist. Da ist nach wie vor noch viel zu tun“, sagte Van der Bellen bei der Angelobung. Er wünsche viel Gesundheit, einen schönen Aufenthalt „und wenn es gut hergeht, die eine oder andere Medaille“, so das Staatsoberhaupt. „Ich will aber keinen Stress importieren. Geleistet wurde ja schon viel, sonst wäre man gar nicht dabei.“

Hier unsere Athletinnen und Athleten:

Ski Alpin:
Barbara AIGNER, Guide: Klara Sykora
Johannes AIGNER, Guide: Matteo Fleischmann
Veronika AIGNER, Guide: Elisabeth Aigner
Markus GFATTERHOFER
Thomas GROCHAR
Eva-Maria JÖCHL
Nico PAJANTSCHITSCH
Roman RABL
Manuel RACHBAUER
Markus SALCHER
Michael SCHARNAGL, Guide: Florian Erharter
Christoph SCHNEIDER
Elina STARY, Guide: Celine Arthofer

Ski Nordisch (Biathlon & Langlauf)
Carina EDLINGER, Guide: Lorenz Lampl

Snowboard
Rene ECKHART
Bernhard HAMMERL

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