Vor Rapid vs. Vitesse

Oroz zu Ljubicic: Keine Kumpel während des Spiels!

Fußball International
16.02.2022 20:41

Wien ist seine Heimatstadt, in Ottakring ist er aufgewachsen und auch das „Wienerische“ hat man ihm seit seinem Weggang aus der Stadt noch nicht ausgetrieben - und doch wird Dominik Oroz bei seiner Rückkehr nach Wien nur ein „Gast“, ein „Rivale“ sein. Denn er wird als Spieler von Vitesse Arnheim „heimkehren“, des Gegners des SK Rapid im Sechzehntel-Finale der Conference League. Gegenüber sportkrone.at äußerte sich der 21 Jahre alte Austro-Kroate u.a. zu seiner Jugend bei Rapids Wiener Konkurrenz, den anstehenden Europacup-Duellen und zu einer anstehenden „Freundschaftspause“ ...

krone.at: Du bist bei fast allen großen Wiener Vereinen im Nachwuchs aktiv gewesen, beim Sport-Club, bei der Vienna und die meiste Zeit bei der Austria - juckt‘s da einen Wiener angesichts des Europacup-Duells mit Rapid noch ein Alzerl mehr als sonst in den Fußball-Schuhen?
Dominik Oroz: Ja, klar! Es hat mich richtig gefreut, als wir bei der Auslosung Rapid bekommen haben. Ich habe nie bei Rapid gespielt, immer nur gegen Rapid - in der Jugend, mit der Austria oder zuletzt, als ich bei Salzburg war. Das ist eine tolle Sache, in meiner Heimatstadt spielen zu dürfen und dann noch mit Rapid als Gegner-Verein ... (lacht)

krone.at: Kann man sich als Ottakringer mit Deiner Vergangenheit bei der Wiener Konkurrenz und bei Red Bull Salzburg daheim eigentlich sehen lassen, ohne „gehäkerlt“ zu werden?
Oroz: (lacht) Naja, ich habe auch Rapidler als Freunde - und gar so bekannt bin ich auch noch nicht in Wien. Also gehasst werde ich nicht (lacht) … Ich bin mit allen gut und ich respektiere auch die Rapid-Fans. Das sind für mich die besten Fans in Österreich und ich hoffe von daher auch, dass es wieder ein volles Stadion geben wird. Dann ist es gegen Rapid noch geiler zu spielen!

krone.at: Thomas Letsch hast Du bei Liefering einst um eine Saison verpasst. Ist es Zufall, dass sich ein Ex-Salzburg-Trainer und ein Ex-Salzburg-Youngster in Arnheim getroffen haben?
Oroz: Ja, das war wirklich ein Zufall. Aber dadurch, dass ich bei Red Bull gespielt habe und Letsch bei Salzburg Trainer war, hat auch gleich am Anfang alles gepasst. Wir haben durch unsere Vergangenheit beide gewusst, was wir vom anderen erwarten können.

krone.at: Nach dem Blick zurück einer nach vorne: Wie siehst Du die Chancen-Verteilung für die Duelle von Vitesse Arnheim mit Rapid in der Conference League?
Oroz: (überlegt kurz) Rapid ist zwar ein starker und aggressiver Gegner - aber wir sind immerhin in einer schweren Gruppe weitergekommen. Wir sind überzeugt, dass wir das schaffen werden. Wir sind sicher 100-prozentig da, bereit und topfit.

krone.at: Was zeichnet euer Team aus, wovor darf man sich als Rapid-Fan „fürchten“?
Oroz: Wir sind nicht wie Ajax Amsterdam oder PSV Eindhoven, haben keine großen Namen in unseren Reihen. Bei uns geht alles über das Team - was uns auszeichnet, ist, dass wir laufstark und aggressiv sind, dass wir immer gewinnen wollen. Man spricht und schreibt ja immer nur über Ajax, PSV oder Feyenoord, die kennt man. Aber auch wir als „Unbekannte“ zeigen, dass wir Fußball spielen und mithalten können.

krone.at: Zu Dir persönlich: Wie zufrieden bist Du mit Deinem ersten Jahr bei Vitesse Arnheim?
Oroz: Ich bin hier extrem glücklich. Ich bin noch jung und als junger Spieler muss man Geduld haben. Meine Aufgabe ist, zu trainieren und jeden Tag 100 Prozent zu geben. Am Ende entscheidet der Trainer, wer spielt - und ich bekomme meine Chancen. Auch wenn es knapp wird, komme ich immer wieder rein, das zeigt mir, dass der Trainer auf mich zählt. Stammspieler zu sein, kann ich nicht erwarten, auch weil der Kapitän von Vitesse auf meiner Position spielt. Überhaupt habe ich gemerkt, dass ich in dem Jahr bei Vitesse besser geworden bin, sowohl in persönlicher als auch in fußballerischer Hinsicht, und auch viel ruhiger.

krone.at: Nochmals zurück zum Rapid-Duell: Kennst Du von den Rapidlern jemanden persönlich?
Oroz: Bekannte habe ich viele, ja, aber einen kenne ich richtig gut: Robert Ljubičić (lacht) … Dem habe ich gleich geschrieben, als die Auslosung bekannt war. Wir haben uns beide extrem gefreut, dass wir uns wieder einmal sehen.

krone.at: Wie seid ihr zusammengekommen?
Oroz: Wir waren immer Gegner, auch wenn wir uns beim Sport-Club kennengelernt haben, wo er einen Jahrgang über mir gespielt hat. Auch unsere Eltern kennen sich gut.

krone.at: Das wäre doch jetzt aufgelegt für eine Wette, oder? Habt ihr euch irgendetwas ausgemacht, was passiert, wenn ihr gegeneinander spielt oder der eine den anderen besiegt?
Oroz: Nein, man will ja doch einfach immer gewinnen! Sicher, man freut sich, dass man sich wieder sieht - aber während des Spiels, während der 90 Minuten sind wir keine Freunde, keine Kumpel … (lacht) … Danach können wir gerne wieder Freunde sein!

krone.at: Einen neuen „Freund“ hast Du kürzlich bei Vitesse mit ÖFB-Teamstürmer Adrian Grbic dazubekommen. Was sagst Du zu eurer Neuverpflichtung?
Oroz: Dadurch, dass er aus Wien und auch Kroate ist, habe ich mich sehr gefreut. Wir haben schon viel gemeinsam unternommen und ich habe ihm auch die Stadt gezeigt. Er ist ein sehr guter Kicker, verstärkt die Mannschaft und ich bin froh, dass er da ist. Er hat viele Qualitäten und hat im ÖFB-Team schon gezeigt, dass er weiß, wo das Tor steht. Es werden große Hoffnungen in ihn gesetzt ...

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(Bild: KMM)



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