„Krone“-Inoffiziell

Chaos rund um Labor-Beteiligung

Salzburg
22.01.2022 08:00

Die Verantwortung für die verpatzten Schultests liegt in Salzburg. Dort werfen Labor-Verstrickungen weitere Fragen auf.

Eigentlich sollten Österreichs Schüler zweimal pro Woche mittels PCR-Analyse auf das Coronavirus getestet werden. Es gibt aber immer noch erhebliche Probleme im Labor. Deswegen wird es vorerst bei einem Test pro Woche bleiben. Das ärgert Landesbildungsrätin Daniela Gutschi (ÖVP) – sie hat beim Bildungsministerium urgiert.

Der Ursprung des Chaos: Die Bundesbeschaffungsagentur schrieb die Schultest-Abwicklung vergangenes Jahr neu aus, den Zuschlag erhielt ein Zusammenschluss von vier Laboren, darunter zwei aus Salzburg: Procomcure Biotech (Thalgau) und das Tauernlabor (Zell am See). Die Gemeinschaft ergatterte als Billigstbieter den lukrativen Auftrag. Wie viel Geld genau fließt, wird nicht verraten. Die Abwicklung der PCR-Tests läuft jedoch nur über die zwei Salzburger Labore. Die beiden anderen distanzierten sich bereits öffentlich vom Projekt.

Zwei Salzburger Labore gründen gemeinsame Firma

Dafür arbeiten die Salzburger umso enger zusammen: Im vergangenen Jahr gründeten sie das Zentrum für Molekulare Diagnostik - je zur Hälfte in der Hand von Procomcure und der Gesundheit Innergebirg. Die Gesundheit Innergebirg gehört wiederum der Stadt Zell am See. Die Holding hat mittlerweile 13 Gesundheitsunternehmen - davon sieben zu hundert Prozent, wie etwa das Tauernklinikum. Geschäftsführer des Unternehmens ist ein Altbekannter: Franz Öller. Er musste Ende vergangenen Jahres scharfe Kritik vom Salzburger Rechnungshof einstecken. Es ging dabei um Mehrfachfunktionen und Querfinanzierung zwischen gemeinnützigen und gewinnorientierten Tochterfirmen. So war Öller nicht nur Geschäftsführer der Gesundheit Innergebirg, sondern bis vor kurzem auch der Chef der meisten Tochtergesellschaften. Daraufhin kündigte die Stadtgemeinde Zell am See an, Veränderungen vorzunehmen.

Und tatsächlich: Bei einigen Sub-Unternehmen gab Öller seinen Geschäftsführer-Posten ab – teilweise an Menschen aus seinem direkten Umfeld. Im Tauernlabor übernahm die ehemalige Prokuristin, zwei weitere Tochterfirmen führt nun der ärztliche Leiter des Tauernklinikums. Bei sechs Tochterfirmen scheint Franz Öller auch heute noch als Geschäftsführer auf. Und das neben der Leitung von Gesundheit Innergebirg.

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