Wie in vielen anderen Bereichen werden auch in der digitalen Zahnmedizin die Weichen für die Zukunft gestellt. Raschere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bringen in noch kürzerer Zeit das gewünschte Ergebnis.
Um den Behandlungserfolg zu sichern, ist präzise Planung im Vorfeld enorm wichtig. Dabei kommen neben einem digitalen Panoramaröntgen auch digitale Kleinbildröntgenbilder, bei denen ein spezieller Sensor im Mund die Daten auf den Computer überträgt, zum Einsatz.
Dreidimensionales Modell der Zähne
„Die digitale Volumentomografie (DVT) ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung der Zähne und des Kieferknochens. Aus diesen Aufnahmen lassen sich unter anderem auch Knochenqualität und -dichte, sowie Abgrenzungen der Weichgewebestrukturen (Nervenbahnen, Wurzelkanäle, Zysten) erkennen. DVT-Aufnahmen sind heute aufgrund digitaler Technologie besonders strahlungsarm. Bei dieser Methode können zum Beispiel auch Entzündungen an der Wurzelspitze genauer lokalisiert werden, um so Wurzelkanäle und Zahn langfristig zu erhalten“, erklärt Dr. Matthias Göstel, Zahnarzt und stv. ärztlicher Leiter der Zahnklinik Wien Döbling.
Basierend auf diesem dreidimensionalen Computermodell des Kiefers ist es z. B. möglich, eine präoperative Planung für das genaue Einsetzen eines Implantats zu erstellen. Aufgrund der Informationen über bestehende Zähne, Knochenangebot sowie Verlauf der Nervenbahnen kann die exakte Position, Lage, Tiefe und Größe der zu setzenden Implantate berechnet werden. Darüber hinaus erkennt man auch, ob und wo gegebenenfalls ein Knochenaufbau erforderlich ist.
„Abdruck“ ohne lästigen Würgereiz
Eine weitere Methode, durch die das unangenehme Abdrucknehmen (mit Abformlöffel und gummiartiger Masse) der Vergangenheit angehört, findet mittels eines sogenannten Intraoralscanners statt. Nach dem Entfernen der Karies bzw. dem Beschliff der Zähne erfolgt ein Scan der betroffenen Region.
Vorgänge am Computer mitverfolgen
„Anders als nach der konventionellen Methode, bei der ein Gipsmodell angefertigt wird, setzen wir auch hier auf den Intraoralscanner, der ein dreidimensionales Modell des Gebisses erstellt. Der Vorgang ist in wenigen Minuten erledigt und das 3D-Modell kann noch während des Scans direkt am Betrachtungsmonitor mitverfolgt werden“, berichtet Dr. Göstel. Im technischen Labor erfolgt dann die Konstruktion des Zahnersatzes.
Dabei kommt eine spezielle Software zum Einsatz, mit welcher der Zahnersatz gestaltet, bearbeitet und genau an die Umgebung im Mund angepasst wird. Dieser Vorgang heißt „computer aided design“ (CAD). In einem weiteren Arbeitsschritt, „computer aided manufacturing“ (CAM), stellt man den Zahnersatz in einer Fräsmaschine her. Individuelle Ansprüche gestaltet der Zahntechniker im Anschluss. Je nach verwendetem Material ist der Zahnersatz binnen weniger Stunden oder spätestens nach ein paar Tagen einsetzbar.
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