16-Mio.-Euro-Projekt

Mega-Boiler sichert künftig Fernwärme-Versorgung

Salzburg
22.04.2011 10:32
Zur Versorgungssicherheit der 30.000 Fernwärmekunden baut die Salzburg AG derzeit um 16 Millionen Euro einen gigantischen Warmwasserspeicher beim Heizkraftwerk Nord. Mit 44 Meter Höhe sticht er beim Blick auf Maria Plain enorm ins Auge. Die tiefschwarze Farbe diktierte der Gestaltungsbeirat. Ab Juni wächst der Behälter täglich eineinhalb Meter in die Höhe, im Dezember geht der Speicher in Betrieb.

80 Megawatt Wärme und 13,5 Megawatt Strom erzeugen die zwei Blöcke des 1972 gebauten Heizkraftwerkes Nord. Ab Dezember kommt nun ein riesiger, 29.000 Kubikmeter fassender Wärmespeicher dazu. Er sichert das wachsende Fernwärmenetz der Stadt ab. "Beim Ausfall des Heizkraftwerkes Mitte könnten wir dann von hier aus die ganze Stadt etwa eineinhalb Tage mit Fernwärme versorgen", so Martin Jager von der Salzburg AG: "Das sollte für eine Reparatur reichen."

Speicher funktioniert "ähnlich wie ein Haushaltsboiler"
Vier Meter tief reicht der Speicher mit 29 Metern Durchmesser in den Boden, mit doppeltem Betonboden, 300 Tonnen Stahl werden verbaut, alles ist erdbebensicher. In Spiralbauweise wird dabei das Dach vom Boden in die Höhe geschraubt. So wächst der 44 -Meter-Bau ab Juni täglich um eineinhalb Meter. "Im Prinzip funktioniert der Speicher ähnlich wie ein Haushaltsboiler", so Martin Jager. Brauchen die Haushalte wenig Wärme, wird das Wasser im Speicher miterwärmt. Zu Spitzenzeiten wird die Speicher-Energie ins Fernwärmenetz abgegeben. Planungsleiter Sebastian Schuller: "Der Bau ist wegen des enormen Volumens und der Trägheit des Wassermassen extrem erdbebensicher ausgelegt. Mit 76 Pfählen bis 35 Meter Tiefe und 100 Ankern."

Durch den Riesen-Boiler, der auch überschüssige Abwärme von Industrieanlagen speichern kann, werden künftig jährlich 7.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Ein großer Pluspunkt der neuen Anlage, die allerdings das Stadtbild schwer beeinträchtigt: Der Riesenturm vor Maria Plain ist weithin zu sehen, für die schwarze Farbe, die er bekommt, kann die Salzburg AG allerdings nichts: Sie wurde vom Gestaltungsbeirat festgelegt.

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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