
Der Rückzug von Sebastian Kurz lässt auch Salzburg nicht kalt. Bevölkerung und Politik reagieren sehr unterschiedlich auf die Entscheidung des Ex-Kanzlers. In der ÖVP dominieren Dank und Wehmut. Nicht nur die Opposition übt aber auch beim Abgang Kritik an Kurz und seinem Politik-Stil.
In der Salzburger ÖVP finden sich viele Weggefährten von Sebastian Kurz. Sie alle reagierten am Donnerstag auf den Rückzug des Ex-Bundeskanzlers. Einer der engsten Weggefährten war Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer galt als Mentor des jungen Kanzlers. Er sagte zum Rückzug: „Ich danke ihm persönlich für seinen Einsatz als Bundeskanzler und Parteiobmann.“ Der Rückzug sei eine persönliche Entscheidung, die zu respektieren sei.
Die Salzburger ÖVP-Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler war von Kurz gefördert worden, auch sie reagierte. „Ich habe Sebastian Kurz vieles zu verdanken. Durch ihn habe ich den Schritt in die Politik gewagt“, schrieb sie und wünschte Kurz wie die meisten alles Gute.Schellhorn hofft auf ruhige
Fahrwasser für KoalitionSalzburgs Grünen-Chef Heinrich Schellhorn hat vor allem das Wohl der Schwarz-Grünen Koalition in Wien im Auge. „Mit dem Rücktritt gibt es die Chance in ruhigere Fahrwasser zu kommen“, so Schellhorn.
Aber nicht nur die Opposition ging mit Kurz naturgemäß weit härter ins Gericht. Die Salzburger Neos-Chefin Andrea Klambauer meinte, die Korruptionsvorwürfe müssten aufgeklärt werden, und es reiche nicht, wenn nur eine Person ausgetauscht werde. „Aus meiner Sicht hat seine Kanzlerschaft keine nachhaltige Veränderung gebracht. Ihm hat die Vision dafür gefehlt“, sagt Klambauer.
SPÖ-Chef David Egger meinte: „Zu seiner nun beendeten politischen Karriere fallen mir leider keine positiven Worte ein. Er zählt nicht zu jenen Altkanzlern, die Österreich positiv geprägt hätten.“ Auch FPÖ-Chefin Marlene Svazek fand kein positives Wort in der politischen Bilanz. „Die Ära Kurz hat diesem Land in ungeheurem Ausmaß geschadet, das politische Klima vergiftet und unsere Republik zu einem Ostblockland gemacht“, meinte Svazek.
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