Der 25. Oktober ist auch als „Equal Pay Day“ bekannt. Dieser bezieht sich darauf, dass Männer ab diesem Tag das verdient haben, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Soll heißen, Frauen arbeiten also 68 Tage „gratis“. Die „Krone“-Leserinnen und -Leser diskutierten, weshalb es zu dieser Ungleichheit kommt.
Der sogenannte Gender Pay Gap zeigt auf, dass Vollzeit arbeitende Frauen in Österreich durchschnittlich 18,5 Prozent weniger verdienen als Männer. Dies liegt vor allem auch daran, dass oft die Frau sich um Kinderbetreuung kümmert. Auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben erfolgt dadurch meist in Teilzeit-Ausmaß. Männer bleiben eher in ihrer Vollzeit-Anstellung und spüren daher keine Gehaltseinbußen.
Userin Rosalie01 erzählt aus eigener Erfahrung, dass es „ein steinerner Weg“ war, nach der Karenz wieder auf ein gutes Gehaltslevel zu kommen. Man muss am Ball bleiben und versuchen, sich weiterzubilden - auch wenn dies mit Kind nicht immer einfach ist.
Dass in Branchen verschiedene Gehälter gezahlt werden, erwähnt User Arendt. So seien Berufe im MINT-Bereich besser bezahlt, jedoch noch weniger Frauen darin unterwegs als Männer. Als Argument nennt auch schmeisshirnvomhimmel die Kinderbetreuung, weshalb Frauen beruflich eher auf der Strecke bleiben. In skandinavischen Ländern wären bereits Maßnahmen getroffen, um die Lohnschere auszugleichen.
Viele Stimmen gab es auch für den körperlichen Unterschied zwischen Frau und Mann. Biobauer und Kracher sehen unter anderem darin einen Faktor, weshalb weibliche Personen weniger verdienen. Körperlich anstrengende Berufe werden häufig eher von Männern ausgeführt, diese würden auch besser bezahlt werden als Tätigkeiten im Sozialbereich oder Dienstleistungen.
Aber auch das Friseurin-Bauarbeiter-Argument ist widerlegt. Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung für Frauen und Familie der Arbeiterkammer Wien, sieht in der Leistung keinen Faktor für die Lohnschere: "Eine Person in der Pflege hebt oft wesentlich mehr als auf der Baustelle. Frauen machen viele Arbeiten, die anstrengend und unsichtbar sind".
Wenn es in diesem Tempo mit den Maßnahmen gegen die Lohnungerechtigkeit weitergeht, gleichen sich diese erst im Jahr 2054 aus. Daher sollten Lohntransparenz, flächendeckende Kinderbetreuung und Ausgleich der stereotypischen Arbeitsaufteilung im Haus gefördert werden.
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