Wer, wann, wie?

Verwirrung um geplante Moscheen in Graz

Steiermark
31.03.2011 10:51
Wer bestimmt, wie die beiden geplanten Moscheen in Graz aussehen dürfen? Kann ein Minarett gebaut werden? Wann wird gebaut? Die Verwirrung in der steirischen Landeshauptstadt ist aktuell groß.

Zur Moschee der Bosniaken in der Herrgottwiesgasse 155-157, wo schon 2012 die Bagger auffahren könnten: Für dieses Areal gibt es keine Bebauungsplanpflicht - welcher Bau genehmigt wird, entscheidet allein das städtebauliche Gutachten von Stadtplanungs-Chef Heinz Schöttli.

Chef von Schöttli ist Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP). Der hat, wie berichtet, ein Machtwort gesprochen: keine Moschee im arabischen Stil, kein 25-Meter-Minarett - siehe auch Story in der Infobox.

Finanzierung aus Spenden und Privat-Geldern
Rund 500.000 Euro haben die bosnischen Muslime, die Bosniaken, für den Moscheen-Bau beisammen. Bosniaken-Sprecher Emir Serdarevic: "Aus dem arabischen Raum kommt kein Cent. Das ist alles unser Geld, inklusive Spenden aus ganz Österreich."

Serdarevic betont: "Es wird keine Moschee im arabischen Stil gebaut. Wir wollen eine moderne Moschee, den Islam positiv präsentieren und einen Beitrag zur Integration leisten." Vorbild ist die Moschee im deutschen Penzberg (siehe Bild oben). Wie hoch das Minarett in der Herrgottwiesgasse werden soll, ist noch unklar: "Wir arbeiten gemeinsam mit der Stadt an einer Machbarkeitsstudie", so Serdarevic.

Arabischer Stil ausgeschlossen
Wie gebaut wird, das hat die Stadt tatsächlich in der Hand. Dass Stadtplanungschef Schöttli gegen den Wunsch Nagls eine arabische Moschee mit Riesenminarett gutheißt, ist ausgeschlossen. Die Stadt hat es zudem in der Hand, die Baufortschritte regelmäßig zu kontrollieren. Noch dazu ist Schöttli Schweizer - und die haben bekanntlich wenig Freude mit Minaretten.

Übrigens: Muezzin soll es bei den Bosniaken keinen geben. Bei der Moschee der Türken in der Lazarettgasse ist ein Minarett nach wie vor überhaupt kein Thema. Wann dort Baustart ist, ist aber nach wie vor offen. Es fehlt am Geld.

"Graz Inoffiziell" von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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