77-Jähriger verurteilt

Möchtegern-Polizist drang gewaltsam in Wohnung ein

Tirol
03.07.2021 09:00

40 Jahre lang war ein heute 77-Jähriger im Staatsdienst tätig. Doch nun musste sich der in Tirol lebende Steirer wegen Amtsanmaßung und Hausfriedensbruch vor Gericht verantworten. Er soll sich gegenüber einem Mieter nämlich mehrmals als Polizist ausgegeben haben und gewaltsam in dessen Wohnung eingedrungen sein ...

„Unterstellungen sondergleichen“, wütete der Angeklagte vor Richterin Helga Moser. Er habe nur eine Visitenkarte aus seiner Geldtasche holen wollen und dabei wohl versehentlich die Marke der International Police Association hergezeigt.

„Am liebsten hätte ich ihm eine geschnallt“
Doch was wollte der Pensionist samt Lebensgefährtin eigentlich in der fremden Wohnung? Offenbar zu früh das Erbe antreten! Denn heute gehört der Frau die Wohnung, die 2019, kurz nach dem Tod ihrer Mutter, noch vermietet war. „Er war dreimal bei uns und hat sich immer als Polizist ausgegeben“, erinnerte sich am Freitag die Freundin des Mieters. Und ihr Lebensgefährte ergänzte: „Er hat sich aufgespielt - am liebsten hätte ich ihm eine geschnallt, aber ich habe Respekt vor Älteren.“

An einem Sonntag eskalierte dann die Situation. „Wir wollten sie nicht hereinlassen“, erzählten die Zeugen. Mit Gewalt soll der „Möchtegern-Cop“ aber die Tür aufgedrückt und mit einer Kavallerie gedroht haben, wenn er nicht in die Wohnung gelassen wird.

Lebensgefährtin freigesprochen
Richterin Moser hatte keine Zweifel an der Version der Mieter. Der 77-Jährige, der sich auch bei der Polizei nicht von seiner besten Seite gezeigt haben soll, wurde - nicht rechtskräftig - zu einer zur Hälfte bedingten Geldstrafe von 12.000 Euro verurteilt. Seine Freundin wurde freigesprochen.

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