E-Commerce und Online-Shopping haben die Kaufgewohnheiten stark verändert. Doch der dadurch zunehmende Lieferverkehr belastet Verkehrsinfrastruktur und Umwelt, was nachhaltigere Lösungen erforderlich macht. Hier setzt ein gemeinsames Projekt der Johannes Kepler Universität in Linz (JKU) und der FH Technikum Wien an, die einen autonom agierenden mobilen Zustellroboter entwickeln.
Ein Team der JKU hat nun einen „Last Mile Delivery Robot“-Prototypen gebaut. Auf Basis eines von der FH Technikum Wien zur Verfügung gestellten Böschungsrasenmähers wurde ein sensorbasiertes Wahrnehmungssystem entwickelt. Dieses dient dazu, den Roboter mit Autonomie und Entscheidungsfindungssystemen zu versehen. Aus Gründen der Kosteneffizienz wurde die Rasenmäher-Lenkung so umgebaut, dass sie einer Pkw-Lenkung ähnelt.
Infrarot-Stereokamera, RGB-Kamera, ein 360-Grad-Lidar zur Abstand- und Geschwindigkeitsmessung sowie GPS bilden das Wahrnehmungs- und Lokalisierungssystem des Roboters. Um Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen, werden die Daten der Kameras in Kombination mit einem sogenannten Convolutional Neural Network verwendet. Die Position der erkannten Objekte und Personen im Videostream wird anschließend ins Koordinatensystem des Lidar übertragen. So soll sichergestellt werden, dass sie bei der dynamischen Pfadplanung auch erkannt werden.
Getestet wird der Roboter in Linz. Er soll in Zukunft auf dem Campus der JKU vollständig autonom Pakete und Briefe zustellen. Die Daten, die dabei aufgenommen werden, sollen ein besseres Verständnis über die Akzeptanz mobiler Zustellroboter liefern und Aufschluss darüber geben, wie mobile Roboter effizient eingesetzt werden können, „um ein einfacheres, sicheres, und grüneres Leben in Städten zu ermöglichen“, so die FH Technikum Wien in einer Aussendung.
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