Noch immer müssen bis zu 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Salzburg häusliche Gewalt erfahren. Das zeigt eine Studie von Land, Kinder- und Jugendanwaltschaft und Kinderschutzzentrum. Denn noch immer wissen viele Eltern nicht, dass Gewalt in der Erziehung verboten ist. Dazu zählen auch Beschimpfungen, Drohungen und Vernachlässigung.
In der Corona-Pandemie hat sich die Situation verschärft. Gleichzeitig gab es weniger Kontaktpersonen wie Lehrer oder Vertraute, die bei Gewaltverdacht Alarm schlagen konnten. In dieser schwierigen Zeit kam hinzu, dass Sozialarbeiter des Landes für das Contact-Tracing eingespannt wurden. Die Zahlen sind heute alarmierend: Mussten die Sozialarbeiter im März 2019 noch in 1626 Fällen bei der Erziehung zuhause einschreiten, waren es im März 2021 1977 Fälle.
Das Land klärt auf, echte Maßnahmen fehlen aber
Am Montag präsentierte Landes-Vize Heinrich Schellhorn (Grüne) eine neue Info-Kampagne. Doch wer echt Maßnahmen zum Schutz der Kinder erwartet, wird bitter enttäuscht. Textblöcke und QR-Codes auf Plakaten sollen Kinder, Eltern und die Öffentlichkeit aufklären und Tipps geben. Sonst passiert nichts? „Ambulante Hilfen wurden schon im Vorjahr ausgebaut“, betont Schellhorn. Heuer werden wieder 1,5 Mio. Euro mehr investiert. Doch diese Hilfe greift erst, wenn meist schon Gewalt im Spiel ist. Echte Maßnahmen überlässt das Land weiterhin den Vereinen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.