Graz: Ring Award

Feministische Abrechnung mit „Don Giovanni“

Steiermark
27.06.2021 16:13

Drei höchst unterschiedliche und sehr außergewöhnliche Inszenierungen von Mozarts „Don Giovanni“ wurden dieses Wochenende im Grazer Schauspielhaus von den Final-Teams der renommierten Jury und dem Publikum gezeigt. Als Sieger konnte sich schließlich „Don Giovanni. Die Abrechnung“ von Anika Rutkofsky, Eleni Konstantatou und Johanna Danhauser durchsetzen.

Der Hauptpreis bei diesem internationalen Wettbewerb für junge  Regie- und Ausstattungsteams ist mit 2000 Euro dotiert, wichtiger aber noch ist die damit verbundene Möglichkeit einer Inszenierung an der Grazer Oper. In der Begründung der Jury für die drei Siegerinnen hieß es: „Dem Team gelingt es, eine aus dem Heute schöpfende, überraschende und zugleich in keinem Moment moralisierende Sichtweise des “Don Giovanni„ zu etablieren und auf die Bühne zu bringen. Ihre durchaus feministische Abrechnung mit Don Giovanni ist in jedem Moment aus der Musik, aus dem Text und aus den Figuren heraus entwickelt, in einer sehr spielerischen und durchlässigen Weise, die auch viele Assoziationen und Fantasieräume öffnet. Wir möchten mehr davon sehen!“

Weitere Preise
Doch auch die anderen beiden Final-Teams gingen nicht leer aus: Der Preis des Landes Steiermark, dotiert mit 2000 Euro, ging an Krystian Lada, Didzis Jaunzems und Natalia Kitamikado für „Das Don-Giovanni-Syndrom“, in dem sie die Hauptfigur aus der Oper eliminieren und so nur noch einen Zustand benennen, der eintritt, wenn man mit anderen gemeinsam zu lange in einem Raum eingesperrt ist. Dass hier animalische Triebe vorherrschen, mag weiter nicht überraschen. Es war mit Abstand die radikalste Inszenierung.

Schließlich konnte sich das Team Alicia Geugelin, Christin Schumann, Pia Preuß und Elise Schobeß mit „Inside Don Giovanni“ den Preis der Stadt Graz (ebenfalls 2000 Euro) sichern. Das ästhetische Bühnenbild zeigte eine Reihe gleich angezogener Darsteller, die verdeutlichen, dass sich bei Mozarts Schwerenöter alles nur um sich selbst dreht.

Inszenierungsaufträge
Zusätzlich zu den drei Preisen gab es von den anwesenden Opernintendanten noch Inszenierungsaufträge: So engagierte Valérie Chevalier von der Oper in Montpellier die Teams Rafael Rodriguez Villalobos und Emanuele Sinisi sowie Alicia Geugelin, Pia Preuß und Elise Schobeß. Der Brüsseler Opernchef Peter de Caluwe sicherte sich ebenfalls Villalobos/Sinisi sowie Mien Bogaert und das Trio Lada, Jaunzems und Kitamikado, das sich auch über einen Auftrag von  Roland Geyer vom Theater an der Wien freuen darf.

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