Man of the Match

Ganz stark! Grillitsch lieferte nach Ansage ab

Florian Grillitsch äußerte vor dem Spiel gegen die Ukraine seinen Unmut über seine Reservistenrolle im Team. Im wichtigen letzten Gruppenspiel stand der Österreicher in der Startformation und lieferte ab. Der Hoffenheim-Legionär wurde zum „Man of the Match“ gewählt. Eine Kolumne von Rainer Bortenschlager. 

Bis jetzt bin ich unzufrieden, weil ich beide Spiele nicht von Beginn an gespielt habe. Das ist auch mein Anspruch. Ich denke, dass ich gut den Rhythmus bestimmen kann. Wann beschleunige ich das Spiel. Wann entschleunige ich."

Bumm, eine starke Ansage. Mutig und riskant. Aber so hatte Florian Grillitsch Teamchef Franco Foda via TV-Interview ausgerichtet, dass er mit seiner Rolle (28 Minuten als Joker gegen Holland) bei der EURO nicht gerade glücklich war.

(Bild: AFP)

„Man of the Match“
Gestern erhielt er - weil der Teamchef das System geändert hatte - seine Chance. „Er hat bewiesen, dass er in die Mannschaft gehört“, schmunzelte Foda. Weil er als „Sechser“ ablieferte (er spielte 69 Pässe, 85 Prozent kamen an) kürte ihn die UEFA auch zum „Man of the Match“.

„Auf solche Tage arbeitet man schon als kleines Kind hin. Ich bin unglaublich stolz und glücklich über das historische Ergebnis. Das ist ein Tag zum Feiern“, strahlte Grillitsch. „Im Flieger werden wir uns das eine oder andere Getränk gönnen. In Maßen“. Da hakte Foda ein: „Aber nur Wasser.“ Was Grillitsch akzeptierte: „Jetzt bin ich eh kaputt. Wir hätten halt früher das 2:0 machen müssen. Aber das ist jetzt ein Meckern auf sehr hohem Niveau.“

(Bild: APA/HANS PUNZ)

Bachmann bereit für Italien
Für Goalie Daniel Bachmann, der fehlerlos agierte, stets Ruhe ausstrahlte, war es eine „überragende Leistung“. Und er dachte auch schon ans Achtelfinale in seiner Wahlheimat London: „Wembley? Eine bessere Bühne gibt es nicht. Es wird schwierig, aber wenn wir so spielen, können wir es jedem schwer machen.“ Auch Italien.