Salzburger Sommerszene

Eröffnung mit der Fragilität von Begegnung

Salzburg
09.06.2021 07:30

Eine Kulisse, zwei Welten: Da die Glas-Beton-Front des Museums der Moderne auf dem Mönchsberg, dort das Grün von Wiesen und Bäumen und dazwischen zwei Bienenvölker. Grau und Grün, Urbanität und rurales Idyll, Distanz und Nähe. Zwischen diesen Polen begegneten sich am Dienstagabend zum Auftakt der Salzburger Sommerszene die Tänzer von Helene Weinzierls CieLaroque und das Publikum zu „Rhythmus und Rausch“. Eine gute Stunde Outdoor-Performance, bei der vieles beliebig bleibt.

Die Salzburger Choreografin erzählt in ihrer neuen Arbeit - wie könnte es in Zeiten von Corona anders sein - von Begegnungen. Ein Stück der flüchtigen Zusammentreffen, der austauschbaren Kontakte, von Nähe und Distanz in Zeiten der Pandemie. Laut und hämmernd treibt der Rhythmus die Tänzer an. Zu der jungen Frau, die wie im TikTok-Filmchen ihre Hüften schwingt und mit dem Publikum kokettiert, kommen nach und nach weitere Tänzer und zeichnen schnell wechselnde Charaktere und deuten Geschichten an. Die Figuren nähern sich, entfernen sich wieder voneinander, einer flüchtigen Umarmung folgt das Davonlaufen. Beliebige Begegnungen in der Dauerschleife.

Da sind die kraftvollen Anpacker, die Sinnsucher, die Dauerlächler, die körperbewussten Sportler, die Einsamen, die an sich selbst Verzweifelten. Sie schälen sich plötzlich aus dem Publikum, sie scheinen zufällig vorbeizulaufen - die Frage, wer mitspielt und wer zuschaut, verschwimmt. Doch die Interaktion mit den Besuchern geht weitgehend ins Leere. „Rhythmus und Rausch“ erzählt zu viel und damit gleichzeitig nichts, es bleibt bei einer flüchtigen Berührung. Vielleicht auch ein Sinnbild für die Zeit der sozialen Distanz.

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