Montag führt Markus Schopp Hartberg ins Halbfinale des Europa-Play-offs. Ob er bleibt, ist offen. Georg Kallinger und Christoph Kothgasser über die heißeste Trainer-Aktie.
Schreibt Hartberg das nächste Fußball-Märchen? Die Oststeirer klopfen ans Tor zum Europacup. Aber egal, was dieser Tage passiert, Hartberg hat eine starke Saison gespielt. Und trotzdem grübelt Coach Markus Schopp, ob er weiterziehen soll
Christoph Kothgasser: Ich verstehe ihn nicht. Schopp hat in Hartberg etwas aufgebaut, ist ein Baumeister des Erfolgs. Das Gerüst der Mannschaft steht auch kommende Saison. Er kann mit diesem Team noch erfolgreicher sein. Warum überlegt er, das zurückzulassen?
Georg Kallinger: Weil Markus Schopp die große Fußball-Bühne liebt. Mit Sturm hat er als Spieler die Champions League erobert, dazu lernte er als Legionär in Deutschland und Italien von den Besten. In Salzburg und New York war er Teil der glamourösen Red-Bull-Welt. Letztes Jahr dürfte sogar ein Trainer-Engagement beim AC Milan im Raum gestanden sein. Schopp verfolgt sicher den Werdegang einiger österreichischer Trainer wie Hütter, Glasner oder Hasenhüttl in den großen Ligen! Warum soll er das nicht schaffen?
CK: Das Ausland würde ich ja noch einsehen. Aber offenbar ist auch die Austria ein Thema. Die ist aktuell von der Champions League Lichtjahre entfernt, aus meiner Sicht momentan kein Schritt nach vorne
GK: Puncto Ansehen und Infrastruktur ist Hartberg gegenüber anderen österreichischen Klubs aber im Hintertreffen. Der Klub tut alles, was in seiner Macht steht, sogar ein Stadion-Bau ist Thema. Die Ansprüche werden weiter steigen, da ist man irgendwann am Limit.
CK: Schopp weiß aber aus seiner aktiven Zeit bei Sturm, dass ein Klub über Jahre wachsen kann. Das ist ein Prozess. Bei Hartberg kann er diesen Weg federführend gestalten, kann sich gleichzeitig auch als Trainer weiter ausprobieren. Verliert er einmal drei Spiele in Folge, stärkt man ihm den Rücken anstatt „Schopp raus“ zu rufen.
GK: Vielleicht muss Schopp aber doch gehen, weil man mit seinen Herausforderungen wächst und auch einmal seine Komfort-Zone verlassen muss. Möglicherweise ist aber der neuerliche Einzug in den Europacup und eine mögliche Gruppenphase genau diese Herausforderung
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