„Quotenschwarzer“

Aogos Frau wütet: „Schäme mich, Deutsche zu sein“

Fußball International
06.05.2021 06:39

Der ehemalige deutsche Nationalteam-Goalie Jens Lehmann hat nach einer WhatsApp-Nachricht, in der er den früheren Profi Dennis Aogo als Quotenschwarzen bezeichnete, diverse Posten verloren - wir berichteten. Nun hat sich auch Aogos Ehefrau zu der Causa geäußert: „Ich schäme mich manchmal, dass ich Deutsche bin“, wütete Ina Aogo am Mittwoch.

„Wenn ich sehe, wie sich manche verhalten oder wie manche reden - dann schäme ich mich dafür“, schrieb sie in einer Instagram-Story. Sie frage sich „echt, was hier los ist. Dieses Land macht mir Angst mittlerweile.“ Dazu postete Ina Aogo ein Video, in dem zu sehen ist, wie ein Mann einen Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln tritt.

„Mein Mann war menschlich so enttäuscht von dieser Person. Es tat mir einfach sehr, sehr leid. Enttäuscht und verletzt ist, glaube ich, das richtige Wort. Wir müssen einfach versuchen, dass wir alle besser miteinander umgehen“, so Ina Aogo.

Der deutsche Bundesligist Hertha BSC Berlin hatte am Mittwoch seine Zusammenarbeit mit Lehmann ebenso wie die Sender Sky und Sport1, für die Lehmann als TV-Experte tätig war. Auch Laureus suspendierte Lehmann in seiner Funktion als Botschafter der Organisation.

Der Ex-Keeper hatte sich zuvor für eine Nachricht an Aogo entschuldigt. Dieser hatte einen Screenshot bei Instagram gepostet. Aogo hatte alle Nachrichten, die scheinbar vom Handy von Lehmann stammten, bis auf eine geschwärzt. Rot umrandet war die Frage: „Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?“ Versehen war der Satz mit einem Lach-Smiley vor dem Fragezeichen. Aogo, der als Experte für den Sender Sky arbeitet, schrieb dazu: „WOW dein Ernst? Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!“

Aogo akzeptierte am Mittwochabend die Entschuldigung Lehmanns. „Ich nehme seine Entschuldigung an. Ich fand nicht gut, was er geschrieben hat. Ich fand auch die Formulierung nicht gut, ich finde das auch ein Stück weit respektlos, weil man so etwas nicht schreibt, egal, an wen die Nachricht adressiert war.“

Hertha Berlins Investor Lars Windhorst hatte bereits zuvor den Beratervertrag Lehmanns beendet. Der deutsche Bundesligist begrüßte die Entscheidung des Geldgebers. „Hertha BSC distanziert sich von jeglicher Form von Rassismus“, hieß es in einer Erklärung des Klubs. Damit endet auch Lehmanns Mandat im Hertha-Aufsichtsrat. Die Tennor-Gruppe von Windhorst hatte den 51-jährigen Ex-Torhüter vor einem Jahr als Nachfolger von Jürgen Klinsmann in den Aufsichtsrat gebracht.

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(Bild: KMM)



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