PISA-Studie

Fakt & Fake: Nachholbedarf bei digitaler Kompetenz

Leben
04.05.2021 13:34

Die Zeit, die österreichische Jugendliche im Internet verbringen, hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen - von 20 Stunden pro Woche im Jahr 2012 auf 35 im Jahr 2018. Gut vier Fünftel der Zeit wird dabei außerhalb der Schule gesurft. Beim kompetenten Umgang mit Informationen im Web gibt es dabei - wie auch international - noch Nachholbedarf. Nur knapp 45 Prozent der 15- bis 16-jährigen Schüler konnten so im Rahmen einer PISA-Studie jene Aufgabe lösen, bei der Fakten und Meinungen unterschieden werden mussten.

Das zeigt eine am Dienstag präsentierte Sonderauswertung zur PISA-Studie. Schüler mit benachteiligtem sozialem Hintergrund schnitten dabei in allen OECD-Ländern schlechter ab, Österreich gehört zu den Ländern mit besonders großem Abstand. Dabei zeigt der internationale Vergleich: Je öfter Jugendliche in der Schule geübt haben, wie man verzerrte Informationen erkennt, umso besser schnitten sie bei dieser Aufgabe ab - unabhängig vom sozialen Hintergrund.

Bei der Suche im Internet schaffte es nur jeder fünfte heimische Jugendliche, die für die Aufgabe sinnvollsten Seiten auszuwählen. Bei einer Phishingmail haben immerhin zwei Drittel der österreichischen Schüler angegeben, dass es keine gute Idee wäre, ihre Daten bekannt zu geben.

Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen an den Schulen lag Österreich im OECD-Schnitt: Acht von zehn Schülern wurde im Unterricht beigebracht, welche Konsequenzen es hat, wenn man Informationen auf sozialen Plattformen wie Facebook oder Instagram teilt. Bei zwei Drittel war Thema, wie man die Glaubwürdigkeit von Informationen im Internet bewertet. Allerdings wurde Schülern mit ungünstigem sozioökonomischem Hintergrund deutlich seltener beigebracht, wie man verzerrte Informationen erkennt.

Unterschiede je nach sozialem Hintergrund
Vor Corona kamen digitale Geräte beim Lernen insgesamt eher selten zum Einsatz: 42 Prozent der Schüler gaben an, dass dafür weder im Klassenzimmer noch daheim im vergangenen Monat digitalen Geräte genutzt wurden (OECD-Schnitt: 27 Prozent). Die Ausstattung dafür war zumindest schon 2018 gegeben, selbst in ländlichen Gebieten gaben 95 Prozent der Schüler an, über Internetzugang und PC zu verfügen. Allerdings gab es deutliche Unterschiede je nach sozialem Hintergrund: Unter Jugendlichen, die eine Schule mit vielen sozial benachteiligten Schülern besuchten, hatten 87 Prozent Zugang daheim zu Internet und Rechner.

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(Bild: kmm)



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