SolarWinds-Hack

USA verhängen neue Sanktionen gegen Russland

Web
15.04.2021 14:46

Die US-Regierung wird wegen des Vorwurfs russischer Hackerangriffe und Einmischung in die US-Wahlen neue Sanktionen gegen Moskau verhängen. Das teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Zudem weist die US-Regierung zehn russische Diplomaten aus, darunter auch fünf Mitarbeiter russischer Geheimdienste. Das Finanzministerium kündigte zudem an, den Handel mit gewissen russischen Staatsleihen zu untersagen und gezielte Maßnahmen gegen Technologiekonzerne zu erlassen.

Die Sanktionen sollen Vergeltung für einen massiven Hackerangriff auf Ministerien, Behörden und Firmen in den USA sein, hinter dem amerikanische Sicherheitsbehörden Russland vermuten. Die Angreifer hatten sich Zugang zu den Netzen über vielerorts genutzte Wartungssoftware der Firma SolarWinds verschafft und waren über Monate unentdeckt geblieben. Der im Dezember bekannt gewordene Fall war ein peinlicher Rückschlag für amerikanische Sicherheitsdienste.

Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte dazu im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN, es handle sich um „angemessene“ Maßnahmen, um die US-Interessen zu verteidigen. Präsident Joe Bidens Ziel sei es, „eine bedeutende und glaubwürdige Antwort zu liefern, aber nicht, die Situation eskalieren zu lassen.“ Biden hatte seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in einem Gespräch am Dienstag ein Zusammentreffen vorgeschlagen. Dieses Angebot stehe weiter, sagte Sullivan.

„Wir können einen Kurs finden“
Die USA und Russland könnten trotz ihrer Differenzen bei verschiedenen Themen, etwa Fragen der Abrüstung, zusammenarbeiten und eine „stabile und vorhersehbare Beziehung“ haben, sagte Sullivan. Biden habe aus den bevorstehenden Sanktionen auch in seinem Gespräch mit dem russischen Präsidenten diese Woche kein Geheimnis gemacht. Gleichzeitig habe er betont, dass er ein stabiles Verhältnis mit Moskau anstrebe. „Wir können einen Kurs finden, der nicht zu einem Kreislauf der Konfrontation führt“, sagte Sullivan.

Risiko einer Abwärtsspirale
Biden sei der Meinung, dass sich das Verhältnis der beiden Länder in einer „sehr schwierigen Situation befindet, in der wir mit dem Risiko einer Abwärtsspirale konfrontiert sind“, sagte Sullivan zu CNN. Daher sollten sich Biden und Putin treffen, um gemeinsam die Differenzen zu erörtern und einen Weg nach vorne zu skizzieren.

Russland hatte zuvor die USA vor der Verhängung neuer Sanktionen gewarnt und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Derartige Schritte wären illegal, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Neue Sanktionen würden zudem nicht die Chancen auf ein von den USA vorgeschlagenes Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten Biden und Putin erhöhen. Am Ende würden beide jedoch selbst darüber entscheiden. Auch über eine Teilnahme Putins an einem von Biden vorangetriebenen Klima-Gipfel sei noch nicht entschieden.

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