„Reichtum unverdient“

IT-Experte spendete Bitcoin-Million an die Grünen

Digital
15.04.2021 14:48

Weil er seiner Ansicht nach mit Bitcoin-Investments unverdient zu einem Millionenvermögen gekommen ist und die für ihren hohen Stromverbrauch berüchtigte Kryptowährung mittlerweile zunehmend kritisch sieht, hat ein Software-Entwickler in Deutschland eine Million Euro an die Grünen gespendet. Es ist die höchste Parteispende, die man dort je erhalten hat.

Wie Golem.de berichtet, haben die deutschen Grünen die Spende auf der Website des Bundestags bekannt gegeben: Parteispenden ab 50.000 Euro sind in Deutschland meldepflichtig. Bei den Grünen ging auf einen Schlag das Zwanzigfache ein. Gedacht ist das Geld als Unterstützung für die Bundestagswahl im Herbst.

Voraussichtlich am 26. September 2021 wählt Deutschland einen neuen Bundestag und entscheidet über die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Bild: APA/dpa/Wolfgang Kumm)
Voraussichtlich am 26. September 2021 wählt Deutschland einen neuen Bundestag und entscheidet über die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Programmierer will Umwelt- und Klimaschutz fördern
Laut einer Grünen-Sprecherin stammt das Geld von einem Parteimitglied aus Mecklenburg-Vorpommern, das mit Bitcoin-Investitionen gut verdient hat. Der Programmierer wolle mit der riesigen Spende einen Impuls für mehr Umwelt- und Klimaschutz in der Politik geben.

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Der Spender hat uns gegenüber deutlich gemacht, dass er diese Gewinne als unverdienten Reichtum ansieht, den er nicht für sich beanspruchen, sondern gesellschaftlich einsetzen möchte.

Statement der deutschen Grünen

Die Sprecherin: „Der Spender hat uns gegenüber deutlich gemacht, dass er diese Gewinne als unverdienten Reichtum ansieht, den er nicht für sich beanspruchen, sondern gesellschaftlich einsetzen möchte, für etwas, das seiner Überzeugung entspricht.“ Den Programmierer dürfte auch ein wenig das Gewissen geplagt haben. „Inzwischen sieht er das Bitcoin-System kritisch, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass die nötigen Rechenoperationen riesige Mengen Strom verbrauchen.“

Mit Spezialcomputern wie diesem „Antminer“ erzeugen Bitcoin-Schürfer ihre digitale Währung. (Bild: https://shop.bitmain.com)
Mit Spezialcomputern wie diesem „Antminer“ erzeugen Bitcoin-Schürfer ihre digitale Währung.

Strom fürs Mining stammt oft aus fossilen Energieträgern
Tatsächlich geriet die Kryptowährung in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik, weil das sogenannte Mining, bei dem Bitcoins erzeugt werden, eine äußerst stromhungrige Angelegenheit ist und die benötigte Elektrizität oft aus fossilen Energieträgern wie Kohle stammt.

Erst kürzlich rechnete die Universität Cambridge in einer Studie vor, dass der Bitcoin im Jahr aktuell 121,36 Terawattstunden Strom verbraucht - mehr als der Staat Argentinien mit 45 Millionen Einwohnern.

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