Zwei Prozesse in Tirol

Kinderpornos an Freunde weitergeschickt

Symbolbild

(Bild: ©Bruno - stock.adobe.com (Symbolbild))

Der Gesetzgeber kennt bei Kinderpornografie keine Gnade. Zu Recht! Denn hinter den Aufnahmen steht oft unfassbares Leid, was viele in Zeiten von Facebook und WhatsApp vergessen. In Innsbruck wurden am Montag gleich zwei Männer verurteilt, weil sie einschlägige Fotos und Videos weitergeleitet haben.

„Ich schäme mich, dass ich heute hier sitze“, entschuldigte sich ein im Irak geborener 40-Jähriger. Der vierfache Familienvater bekam ein abscheuliches Video auf sein Handy geschickt und leitete es weiter.

„Ich war betrunken, als ich es verschickt habe“
„Warum ich das gemacht habe, kann ich nicht beantworten. Ich war an diesem Abend auch betrunken“, rechtfertigte sich der seit kurzem arbeitslose Mann. Weil er Reue zeigte und bisher noch nie mit dem Gesetz in Konflikt kam, kam der Angeklagte mit einer Geldbuße von 800 Euro und ohne Verurteilung davon.

„Ich stehe eigentlich auf erwachsene Männer“
Mit einem schlechten Gewissen nahm nur ein paar Minuten später auch ein im Zillertal lebender Deutscher (66) auf derselben Anklagebank Platz. Ermittler fanden auf dem Handy und am Tablet des Mannes eine Handvoll Bilder und Videos mit minderjährigen Buben. „Ich stehe eigentlich auf erwachsene Männer. Aber ich habe zwei Videos über Facebook weitergeleitet, weil ich dachte, dass sie anderen gefallen“, meinte der Angeklagte.

„Für das Verschicken von einem Video drohen bereits drei Jahre Haft“, betonte die Richterin. Der 66-Jährige kam mit vier Monaten bedingt und 720 Euro Geldstrafe milder davon. Nicht rechtskräftig.