Hoher Preis

Clubhouse „sammelt unnötige viele Nutzerdaten“

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10.02.2021 10:22

Clubhouse ist die derzeit am häufigsten heruntergeladene Anwendung in Apples App Store. Die App selbst ist kostenlos, doch Nutzer zahlen - wie so oft - mit ihren persönlichen Daten, wie eine Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest zeigt.

Clubhouse erfasst demnach unter anderem, wo sich Nutzer aufhalten, welches Handy sie nutzen, bei welchem Mobilfunkanbieter sie sind, welche Chat-Räume sie besucht haben, wie lange sie dort waren sowie wann und wie lange sie die App insgesamt verwendet haben. Einige der Daten sendet die Anwendung an eigene Server, andere an Apple und wieder andere an Datenanalyse-Firmen in den USA. Der Anbieter schneidet zudem alle Äußerungen mit und überträgt in vielen Fällen Adressbucheinträge vom Handy der Nutzer auf Firmenserver, wo sie für Marketing- und Werbezwecke verwendet werden können.

Verstöße gegen DSGVO
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat die hinter Clubhouse stehende Firma Alpha Exploration Co. daher bereits abgemahnt. Auch der Datenschutz-Check der Stiftung Warentest zeigt, dass Clubhouse nicht nur datenhungrig ist, sondern zusätzlich in mehreren Punkten gegen europäisches Recht - insbesondere die Datenschutzgrundverordnung - verstößt.

So liege die Datenschutzerklärung bislang nur auf Englisch vor - viele deutschsprachige Nutzer könnten sich daher nicht ausreichend über die Datenschutzpraktiken des Anbieters informieren, kritisieren die Verbraucherschützer. Die Rechte, die sich der Anbieter für die Verwendung der Nutzerdaten einräumt, seien zudem zu weitgehend, Verbraucher würden nicht ausreichend über ihre Rechte aufgeklärt und es werde kein Verantwortlicher benannt, der für die Datenverarbeitung zuständig sei. Darüber hinaus gebe es kein Impressum.

„Sammelt unnötige viele Nutzerdaten“
Fazit der Tester: „Die derzeit stark gehypte App Clubhouse sammelt unnötig viele Nutzer­daten und verstößt mit ihrer Daten­schutz­erklärung gegen die Daten­schutz­grund­ver­ordnung. (...) Wenn Clubhouse sich lang­fristig in Europa als neues soziales Netz­werk behaupten will, muss es in puncto Daten­schutz nachbessern.“

 krone.at
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