Mega-Projekt in Graz

Speicherkanal: Im Frühjahr startet der Testbetrieb

Steiermark
22.12.2020 06:00

Es war eine der größten Baustellen der letzten Jahre: Meter für Meter arbeiteten sich die Bagger seit Herbst 2017 vom Grazer Stadtzentrum in Richtung Süden vor - jetzt steht der Zentrale Speicherkanal vor der Fertigstellung. Im Frühjahr startet der Testbetrieb. Und dann wird auch langsam Gras über die Sache wachsen...

Der Speicherkanal war von Anfang an umstritten. Wegen der 839 Bäume, die dafür am Murufer gerodet werden mussten. Und weil er, wie Kritiker meinten, unnötig sei. Das muss man sich einmal vorstellen: 81,4 Millionen Euro - so viel kostet er nämlich - sprichwörtlich für den Kanal.

Faktum ist, dass bei starkem Regen die Kanalisation in Graz oft überlastet ist - und Abwasser in die Mur geleitet wird. Das kommt durchschnittlich 50-mal im Jahr vor. Mit dem Speicherkanal wird das verhindert, weil dieser, wie der Name schon sagt, große Wassermengen speichern kann.

Die Wogen haben sich mittlerweile geglättet. Das Mega-Projekt ist auf den letzten Metern. Der Rohbau ist fertig, derzeit wird die Technik eingebaut. „Die Wehre, Klappen und Schieber werden verkabelt, damit alles zentral von der Kläranlage aus gesteuert werden kann“, erklärt Gerald Zaczek-Pichler, der Sprecher der Holding Graz.

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Alle Bäume, die für den Kanal gerodet werden mussten, werden 1:1 nachgepflanzt.

Gerald Zaczek-Pichler, Sprecher Holding Graz

Der Testbetrieb beginnt nach dem Winter. Im ersten Quartal 2022 erfolgt dann die Inbetriebnahme. Ebenfalls nächstes Jahr wird an der Oberflächengestaltung gearbeitet: Es werden Wege angelegt und „alle Bäume, die für den Kanal gerodet wurden mussten, werden 1:1 nachgepflanzt“, betont Zaczek-Pichler.

Unterirdischer Grazbach soll umgebaut werden
Es gab Überlegungen, den Speicherkanal von der Radetzky- bis zur Tegetthoffbrücke weiter auszubauen. Die Pläne wurden jedoch vorerst wieder ad acta gelegt. Konkrete Planungen gibt es hingegen für die Sanierung des Grazbachs. Dieser wurde vor 150 Jahren überbaut (über ihm ist die Grazbachgasse). Links und rechts des unterirdischen Baches verlaufen Rinnen für die Kanalisation. Auch der Bach, der beim Augarten in die Mur mündet, wird bei Starkregen regelmäßig verunreinigt. Bis mit den Arbeiten begonnen wird, wird aber wohl noch viel Wasser den Kanal hinunterrinnen.

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