Interpol warnt:

Cyberkriminelle nehmen Impfstoff-Firmen ins Visier

Digital
02.12.2020 14:38

Im Zuge der Corona-Impfstoffoffensive mehren sich die Warnungen vor möglichen Cyberangriffen. Am Mittwoch kam eine weltweite Warnung von Interpol. „Während sich Regierungen darauf vorbereiten, den Impfstoff zu verbreiten, planen kriminelle Organisationen, in die Versorgungsketten einzudringen oder sie zu unterbrechen“, warnte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock.

Dabei sind die befürchteten Cyberangriffe auf Impfstofffirmen oder die komplizierten Versorgungsketten mit der notwendigen Lagerung und Lieferung von Millionen teilweise sehr stark zu kühlenden Präparaten nur die Spitze des Eisberges. Denn Sicherheitsbehörden verzeichnen generell stark steigende Hacker-Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Hinter den abstrakten Zahlen stecken ganz konkrete Bedrohungen für Patienten.

Erpressung, Industriespionage, hybride Kriegsführung
Die Motive der Hacker sind sehr unterschiedlich. Mal geht es schlicht um Erpressung, indem Server manipuliert, stillgelegt und erst gegen Zahlung einer hohen Geldsumme wieder entsperrt werden. Mal wollen Firmen oder Staaten geistiges Eigentum erbeuten - was in Sicherheitsbehörden als ein mögliches Motiv auch hinter Cyberattacken auf Pharmafirmen gesehen wird. Mal geht es darum, einfach nur Schaden anzurichten - als eine Art hybride Kriegsführung.

Dass nun auch Impfstoff-Firmen und die -Logistikketten in der weltweiten Corona-Pandemie angegriffen werden könnten, wirft ein besonderes Schlaglicht auf das Thema. Erst am Montag meldete das US-Unternehmen Americold, das Kühlungssysteme etwa für Impfstoffe herstellt, dass es bei einem gemeldeten Cyberangriff am 16. November keinen Schaden gegeben habe.

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Wir sehen, dass zahlreiche Biotech-Unternehmen, die an einem Impfstoff für Covid-19 arbeiten, von vielen verschiedenen Hackern vermehrt ins Visier genommen werden.

John Hultquist, FireEye

„Wir sehen, dass zahlreiche Biotech-Unternehmen, die an einem Impfstoff für Covid-19 arbeiten, von vielen verschiedenen Hackern vermehrt ins Visier genommen werden. Dazu gehören Akteure, die normalerweise nicht an geistigem Eigentum interessiert sind“, sagt John Hultquist vom IT-Sicherheitsunternehmen FireEye. Der US-Softwarekonzern Microsoft reiht sich in die Reihe der Warner ein. In der Coronakrise komme es deutlich häufiger zu Cyberangriffen.

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