Wegen TV-Causa

Klopp „unredlich“? Harte Kritik aus England

Fußball International
24.11.2020 07:41

Wenn Jürgen Klopp von den TV-Anstalten Verständnis für seine Situation fordert, dann muss er Verständnis für die Situation der TV-Anstalten aufbringen. Das ist die Kernbotschaft eines scharfzüngigen Kommentars der „Daily Mail“, in der Klopps Kritik an den Spielansetzungen in der Premier League als „unredlich“ - erstrecht „für einen intelligenten Menschen“ - etikettiert wird.

Zum Hintergrund: Klopp hatte nach Liverpools 3:0 gegen Leicester City zum verbalen Rundumschlag ausgeholt und die TV-Anstalten gerügt. Ein Klub wie der von ihm betreute dürfe nicht, wenn er am Mittwoch in der Champions League spielt, am Samstag um 12:30 Uhr in der Meisterschaft spielen. Die Belastung sei zu hoch, die Verletzungsliste - augenscheinlich - zu lang. Die TV-Stationen hätten gefälligst miteinander zu reden.

900 Millionen Pfund
„Die TV-Stationen“, das sind Sky und BT Sports, die derzeit die Live-Übertragungsrechte für die Premier League innehaben. Im Zuge der letzten Vergabe-Runde gingen vier von fünf eigenen TV-Paketen an Sky, eines an BT Sports, das 32 Spiele pro Saison live übertragen darf. Der Vertrag wurde läuft seit der Saison 2019/20, und zwar bis Ende der Saison 2021/22. BT Sports griff dafür tief in die Tasche. Die „Daily Mail“ schreibt von 900 Millionen Pfund.

Corona spiele Klubs und TV natürlich nicht in die Karten - „aber das heißt nicht, dass der Vertrag ungültig ist“, heißt es in dem Kommentar der „Daily Mail“. Was also ist die konkrete Kritik an Klopp? „Er übersieht das 900-Millionen-Problem.“ Anders gesagt: „Wo bleibt das Geld?“ Das Geld aus TV-Erlösen käme ja schließlich wieder den Klubs zugute. Und zwar jenen Klubs, die dem TV-Deal im Vorjahr zustimmten.

Keine Schreibtischtäter
Wenn also Klopp jetzt so tut, als wäre die Entscheidung für die Samstag-12:30-Uhr-Partien von Fußball- und weltfremden „Schreibtischtätern“ getroffen worden, sei das unzulänglich und „für eine intelligente Person unredlich“, schreit Martin Samuel, der Autor des kritischen „Daily Mail“-Kommentars.

Seine Schlussfolgerung: „Der Fußball hat dem Fernsehen ein Produkt verkauft, und dieses Produkt arbeitet jetzt nicht mehr zufriedenstellend für den Fußball. Also erwartet der Fußball jetzt eine Lösung vom Fernsehend. Sorry, aber so funktioniert das nicht.“

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(Bild: KMM)



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