Boss schlägt Alarm

Rapids Bruckner: „Jede Gondel-Fahrt gefährlicher!“

Fußball National
22.10.2020 16:00

„Bislang haben wir bei unseren Mitarbeitern noch keine Kündigungen ausgesprochen und wir kämpfen dafür, dass es so bleibt.“ Weiter spricht Rapids Präsident Martin Bruckner nicht. Die Corona-Willkür der Behörden nagt, das Verständnis fehlt. Denn selbst der heutige Arsenal-Hit (18.55 Uhr, live im sportkrone.at-Ticker) ist nicht kostendeckend, ab Freitag darf Rapid nur noch 1500 Fans im Allianz-Stadion begrüßen. „Wenn ich mir die jüngsten Ski-Bilder (Anm. vom Hintertuxer Gletscher) anschaue, ist jede Gondel-Fahrt gefährlicher als ein Stadion-Besuch“, so Bruckner.

Die nackten Zahlen verdeutlichen die Dramatik: Bei einer vollen Hütte macht Rapid einen siebenstelligen Umsatz, am Donnerstag (3000 Fans) sind es noch rund 160.000 Euro, dann werden es nur noch 80.000 Euro sein. Wenn überhaupt. Aber die Politik beharrt darauf, dass Rapid nur noch jeden 16. (!) Platz belegen darf. Bruckner bleibt nichts Anderes über, als an die Politik „für eine prozentuelle Quote nach Stadiongröße wie von der UEFA“ (ließe 8000 in Hütteldorf zu) zu appellieren. „Und der Fußball braucht endlich Planbarkeit. Wir sind auch ein Wirtschaftsunternehmen.“

Das funktionierende Konzepte ausgearbeitet hat: „Bei keinem Fußball-Spiel ist es bislang zu einer Infektion gekommen“, so Bruckner. „Man macht ja auch alles, um den Winter-Tourismus zu retten, was wir natürlich voll unterstützen. Da könnten unsere Konzepte vom kontaktlosen Zugang ja auch helfen. Denn wenn ich mir die jüngsten Ski-Bilder (Anm. vom Hintertuxer Gletscher) anschaue, ist jede Gondel-Fahrt gefährlicher als ein Stadion-Besuch, wo die Fans im Schachbrettmuster sitzen.“ Wobei Bruckner warnt: „Die Menschen sind hungrig nach Fußball, das lenkt vom tristen Alltag ab. Viele schauen sich die Spiele jetzt auch gemeinsam an. Da wäre es im Stadion sicherer.“

Keine Geisterspiele in Hütteldorf
Klar ist jedenfalls, dass Rapid auch bei nur noch 1500 erlaubten Fans sein Stadion öffnet, obwohl jedes Heimspiel so zu einem noch größeren Verlustgeschäft wird. Freiwillige, kostensparende Geisterspiele schließt Bruckner für Hütteldorf aber aus: „Wir sind unseren Partnern und vor allem unseren Fans verpflichtet.“

So werden die 1500 Tickets verteilt
Das sieht Geschäftsführer Christoph Peschek auch so: „Es schmerzt uns extrem, dass wir Fans und Partner enttäuschen müssen. Wir sind ja auch unseren Wurzeln als 1. Wiener Arbeiter-Fußball-Club verpflichtet.“ Daran orientiert er sich auch beim Verteilungsschlüssel der 1500 Tickets: 1000 (also zwei Drittel) sollen die normalen Fans bekommen, 500 gibt es für den „Business“-Bereich. Damit wären die 39 Logen voll. Wobei ohne Gastronomie im Stadion ein VIP-Fan ohnehin nicht mehr „Service“ erhält als ein normaler Anhänger. Nur die Sessel sind halt bequemer ...

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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