Zweite Saison nach der Ära von Marcel Hirscher verspricht dasselbe wie die erste: ein komplett offenes Rennen um den Gesamt-Weltcup. Wirtschaftlich geht’s heuer ums nackte Überleben des Ski-Weltcups.
Markus Waldner (unten im Bild), der Chef des Herren-Weltcups, ist ein Mann der klaren Worte. „Für unseren Sport geht’s diese Saison ums nackte Überleben“, sagt der Südtiroler angesichts der Corona-Folgen. „Wir müssen schauen, dass wir den Weltcup und die WM durchbringen. Nur so können wir Geld generieren. Ansonsten kollabiert das System.“
Für die Show sorgen die Stars, die ab Sonntag (10 und 13.15 Uhr/Riesentorlauf in Sölden) ein komplett offenes Rennen um den Gesamt-Weltcup starten. Titelverteidiger ist Aleksander Aamodt Kilde (unten im Bild rechts). Dass sein Sieg angesichts des Corona-Abbruchs einen bitteren Beigeschmack haben könnte, kommentiert der Norweger cool lächelnd: „Das geht beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus.“
Die zwei Topfavoriten
Bisher gerade einmal vier Weltcup-Siege (und keine Medaille bei einem Großereignis) sind ihm aber zu wenig: „Ich brauche mehr Siege, wenn ich wieder vorne mitmischen möchte.“ Auch weil Speed-Stars wie Kilde, Matthias Mayer (unten in der Mitte), Vincent Kriechmayr (unten im Bild links) oder Dominik Paris (unten im Bild rechts) alleine schon aufgrund des Kalenders gegenüber den Technikern im Nachteil sind. Die Zahlen: 16 Speed-Rennen (9 Abfahrten, 7 Super-G) und 23 Technik-Events (10 RTL, 11 Slaloms, 2 Parallel). „Wir werden sicher nicht raunzen“, stellt Doppel-Olympiasieger Mayer klar. „In dieser Situation sind wir froh, dass wir überhaupt Rennen fahren.“
Die meistgenannten Favoriten aufs große Kristall sind Alexis Pinturault (Sölden-Sieger 2018 und 2019) und Henrik Kristoffersen (in Sölden noch nie am Stockerl). Pinturault bremst die Erwartungen für Sonntag: „Ich bin dieses Jahr bisher wenig Ski gefahren, noch nicht bei hundert Prozent.“ Kristoffersen scharrt in den Startlöchern: „Ich will diese Saison mehr Konstanz zeigen, das wird der Schlüssel zum Erfolg.“ Die Schweizer, die ja letzte Saison im Nationencup Österreich entthront haben, schicken zwei gefährliche Außenseitertipps ins Rennen: Marco Odermatt und Mauro Caviezel. Denn jeder weiß: Seit Hirscher nicht mehr da ist, ist alles offen. Mit Kilde hatte ja auch fast niemand gerechnet
Alex Hofstetter, Kronen Zeitung
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