Für die einen ist sie die entscheidende Waffe im Kampf gegen die Weltviruskrise, für die anderen ein weiteres Element einer angeblichen Corona-Diktatur. Die von der italienischen Regierung mithilfe eines Mailänder Unternehmens entwickelte Warn-App „Immuni“ spaltet das Land. Lediglich 17 Prozent der Italiener - circa 6,6 Millionen Personen - haben seit Juni die Anwendung heruntergeladen. Die Regierung setzt nun auf eine Sensibilisierungskampagne.
Die App soll, wie in anderen Ländern auch, dabei helfen, die Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu durchbrechen. Auch in Italien wird heftig über den Datenschutz diskutiert. Angesichts der seit Wochen wieder zunehmenden Zahl von Infektionen startet die Regierung jetzt eine massive Kampagne für das Herunterladen der freiwilligen Tracing-App auf Smartphones.
App-Download „moralische Pflicht“
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte kündigte eine Kampagne mit dem Medienverband FIEG und dem Gesundheitsministerium zur stärkeren Verbreitung von „Immuni“ an. Zwar erfolge das Herunterladen der App auf freiwilliger Basis, es sei jedoch die „moralische Pflicht“ jedes Bürgers, sich an diesem Vorbeugungsprogramm zu beteiligen, argumentierte Conte. Die zum FIEG gehörenden Mediengruppen und Verlage verpflichten sich, über ihre Zeitungen und Online-Medien für das Herunterladen der App zu werben.
Maskenpflicht im Freien
Angesichts landesweit steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen gilt in der mittelitalienischen Region Latium samt der Hauptstadt Rom seit Samstag eine Maskenpflicht im Freien. „Wir müssen das Maß an Wachsamkeit und Prävention erhöhen“, schrieb der Regionalpräsident Nicola Zingaretti. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Kinder unter sechs Jahren sowie Menschen, die im Freien Sport treiben.
Ähnliche Vorschriften gelten bereits in den süditalienischen Regionen Kampanien, Kalabrien und Sizilien. Vize-Gesundheitsministerin Sandra Zampa schloss nicht aus, dass die Maskenpflicht im Freien auf ganz Italien ausgedehnt werden könnte.
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